Schlüsselübergabe zum renovierten Dienstgebäude in der Via Sardegna
Das Gebäude des Deutschen Archäologischen Instituts in der Via Sardegna ist nach einem langen und aufwendigen Sanierungsprozess wieder zum Einzug bereit. Am 5. Juni übergab der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Italien, Viktor Elbling, in feierlichem Rahmen den Schlüssel zum grundsanierten Dienstgebäude an den leitenden Direktor des DAI Rom, Ortwin Dally und die gesamte Belegschaft des Institutes. Der Rückumzug wird bis Ende des Sommers abgeschlossen sein. Eine festliche Einweihung folgt im Herbst.
Botschafter Elbling sagte: „Das DAI ist das älteste der zahlreichen deutschen Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen in Italien und ein essenzieller Knotenpunkt des wissenschaftlichen Austausches zwischen Deutschland, Italien und der Welt. Nach der Sanierung wird es seine Aufgaben bald wieder in vollem Umfang wahrnehmen können. Ich beglückwünsche das DAI, Herrn Prof. Dally und die ganze Belegschaft des Instituts zu diesem wichtigen Meilenstein.“
Das 1959-1964 errichtete Gebäude entspricht nach den Sanierungsarbeiten nicht nur den aktuellen Brand- und Erdbebenschutzrichtlinien, sondern vor allem den Anforderungen innovativer archäologischer Forschung. Im wissenschaftlichen Fokus des DAI Rom stehen neben der Ewigen Stadt und ihren Monumenten, wie etwa dem Kolosseum oder der Domitillakatakombe, ganz Italien sowie der Adriaraum und Nordafrika, besonders Tunesien und Algerien, von der Prähistorie bis weit in die Spätantike. Dabei untersuchen die Forscher:innen Architektur, Religiosität und Jenseitsvorstellungen, Phänomene der Klima- und Landschaftsveränderung und die menschlichen Reaktionen darauf.
Der renovierte Sitz der Abteilung wird dafür beste Bedingungen bieten. Neu ist eine Schlämmanlage, die in Zukunft die Untersuchung von Bodenproben auf Pollen und andere pflanzliche und tierische Mikroreste ermöglicht. Ebenfalls neu sind ein Seminarraum in Verbindung mit einem Schaudepot der Sammlungsbestände speziell für Wissenschaftler:innen in frühen Karrierestufen und für die Veranstaltung fachwissenschaftlicher Kurse. Dazu kommen neue Möglichkeiten für temporäre und permanente Ausstellungen. In der Via Sardegna werden außerdem die Bestände der ca. 300.000 Bände umfassenden Bibliothek (einer der größten ihrer Art) sowie der umfangreiche Archivbestand und die Fotothek wiedervereint. Sie stehen dann nicht nur den Mitgliedern der Abteilung, sondern allen archäologisch Forschenden in Rom offen. Auch Veranstaltungen mit bis zu 200 Gästen sind dann wieder möglich.
Der fachliche Austausch mit den italienischen und internationalen Kolleg:innen steht auch architektonisch im Mittelpunkt des erneuerten Gebäudes. Das DAI Rom versteht sich als ein internationaler Treffpunkt der Archäolog:innen insbesondere aus Italien, Europa und Nordafrika in Rom. Für diese Zusammentreffen stehen unter anderem zwei multimedial bestens ausgestattete Konferenzräume zur Verfügung.
Getragen wurde die Sanierung vom Deutschen Bundestag, dem Auswärtigen Amt (AA) und dem Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA) als Maßnahmenträger. Bauherr ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Nutzer ist das Deutsche Archäologische Institut Rom. Zuständig für die Planung zeichneten insula architettura e ingegneria srl mit Wenzel+Wenzel GmbH.
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