Seit 1859 wird das DAI-Reisestipendium für herausragende Dissertationen in der Archäologie und ihren Nachbarwissenschaften verliehen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten damit die Möglichkeit, sich durch eine in der Regel einjährige Reise in Länder mit bedeutenden Monumenten früher Kulturen, gute Kenntnisse der dortigen archäologischen Stätten zu verschaffen.
Auf Grundlage einer 1928 eingerichteten privaten Stiftung wird seither außerdem auch das nach dem Stifter benannte Wülfing-Stipendium vergeben, das Stipendiatinnen und Stipendiaten nach Abschluss der Promotion ebenfalls vertiefende Reisen zu antiken Kulturstätten ermöglichen soll.
Das Reisestipendium
Seit 1859 verleiht das Deutsche Archäologische Institut zur Förderung des akademischen Nachwuchses in der Archäologie und ihren Nachbarwissenschaften jährlich Reisestipendien. Die Stipendien sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern nach Abschluss der Promotion einen längeren Aufenthalt in Ländern mit wichtigen Zeugnissen früher Kulturen der Menschheitsgeschichte ermöglichen und die Kenntnis archäologischer Monumente und historischer Stätten vertiefen.
Das Reisestipendium kann für ein halbes oder ein ganzes Jahr beantragt werden. Höhe und Bedingungen des Stipendiums sind in den Stipendienrichtlinien des DAI geregelt. Die Ausschreibung erfolgt jeweils im Herbst eines Jahres. Die Bewerbungsfrist endet in der Regel am 15. Januar des darauffolgenden Jahres.
Voraussetzung für die Bewerbung ist eine herausragende Promotion in der Archäologie oder ihren Nachbarwissenschaften. Bewerberinnen und Bewerber sollen die Dissertation vor Vollendung des 32. Lebensjahrs eingereicht, bei Bewerbung jedoch das 35. Lebensjahr nicht überschritten haben. Ausnahmen von dieser Regelung z.B. für Wehrdienst, Zivildienst, Erziehungszeiten etc. sind nicht vorgesehen. Bewerberinnen und Bewerber müssen die deutsche oder die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaates haben und an einer deutschen Universität promoviert worden sein.
Bitte beachten Sie die aktuellen Ausschreibungen und informieren Sie sich vor der Bewerbung über die genauen Bedingungen.
Wülfing-Stipendium
Auf Grundlage der von seinem Ehrenmitglied John Max Wülfing (1857-1929) aus Saint Louis, eingerichteten Stiftung vergibt das Deutsche Archäologische Institut 1928 ein Stipendium gleichen Namens. Sich in frühen Karrierephasen befindenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Archäologie und ihren Nachbarwissenschaften ermöglicht es nach Abschluss der Promotion einen längerfristigen Aufenthalt in Ländern des antiken Kulturbereichs. Dort sollen die Stipendiatinnen und Stipendiaten sich eine gute Kenntnis dieser Länder, vor allem ihrer archäologischen Stätten und Funde verschaffen und ihr allgemeines Wissen erweitern.
Die Ausschreibung erfolgt in der Regel im Herbst eines Jahres. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Januar des darauffolgenden Jahres.
Der aktuelle Jahrgang (2024/25)
Dieses Jahr verlieh die ZD das Reisestipendium zwei Reisestipendien und ein Wülfing-Stipendium. Die Präsidentin Friederike Fless stellte die diesjährigen Stipendiat:innen (von links nach rechts: Johannes Jungfleisch (Wülfing-Stipendium), Tobias Wild, Annegret Klünker) im Rahmen des Stipendiatenempfangs in der Zentrale in Berlin vor.
Reisestpendiat:innen
Annegret Klünker
"Concordia, Felicitas und Fortuna in der Münzprägung der Republik und Kaiserzeit. Zur Aneignung von Gottheiten ,politischer' Begriffe in der römischen Herrschaftsrepräsentation“
Tobias Wild
„Darstellungen hellenistischer Herrscher ni Statuettenformat. Ikonographie - Verbreitung - Praktiken.“
Wülfing-Stipendiat
Johannes Jungfleisch
"Architektonische Impressionen aus Tell el‐Daba'a/Avaris. Zur Produktion und Rezeption der architektursimulierenden Wandmalereien ägäischen Designs aus ‚Palast G‘ im Kontext Ägyptens"