Unsere
Geschichte

Am 21. April 1829 gründete ein internationaler Freundeskreis in Rom das Instituto di Corrispondenza Archeologica. Es sollte Knotenpunkt eines Netzwerk sein, mit dem Ziel antike Denkmäler zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Tradition dieser frühen Form der Wissenschaftskommunikation führen wir bis heute fort.

Grotte mit dem Fundament des Hades-Tempels im Heiligtum der Demeter und Kore in Eleusis (D-DAI-ATH-Eleusis-0043) © DAI // Anonym

Das erste Institutsgebäude auf dem Kapitol in Rom, Eduard Gerhard, Kaiserliches Edikt von 1871 (v.l.) © DAI // DAI

Gründungsgeschichte

Vor fast 200 Jahren wurde in Rom der Grundstein für das Deutsche Archäologische Institut gelegt. Am 21. April 1829 gründete ein Freundeskreis aus Gelehrten, Künstlern und Diplomaten das "Instituto di corrispondenza archeologica", um die Denkmäler der antiken Kunst, der Epigraphik und der Topographie bekannt zu machen und zu erforschen. Heute blickt das DAI auf eine facettenreiche Geschichte an vielen verschiedenen Orten zurück, die eng mit historischen, politischen und ökonomischen Veränderungen verbunden ist.

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Chronik der Standorte

1829

Gründung des Instituto di Corrispondenza Archeologica in Rom

Die Gründung des Instituto di Corrispondenza Archeologica fand im Palazzo Cafferelli, dem Sitz des preußischen Gesandten am Heiligen Stuhl auf dem Kapitol statt.

1833

Verlagerung der Institutsleitung nach Berlin

Mit dem Umzug Eduard Gerhards von Rom nach Berlin verlagerte sich auch der Sitz der Institutsleitung. Die Mitglieder der „Centraldirection“ trafen sich im Gerhards Privatwohnung Unter den Linden 17 oder in seinem Arbeitszimmer im Alten Museum.

1870

Umwandlung in eine preußische Staatsanstalt

Am 3. März 1871 wird im Hauptquartier von Versailles durch Wilhelm I. die Umwandlung des Instituts in eine staatliche, zunächst preußische Einrichtung vollzogen.

1874

Umwandlung in eine Reichsanstalt

Die ehemals preußische Einrichtung wird zur Reichsanstalt umgewandelt und dem Auswärtigen Amt zugeordnet. Erst 1887 erhält das Institut seinen heutigen Namen Deutsches Archäologisches Institut.

1874

Gründung der Abteilung Athen

Mit der feierlichen Eröffnung der Abteilung in Athen beginnt 1874 die Reihe der Gründungen von Abteilungen und Kommissionen, die heute die Arbeit des DAI weltweit prägen.

1902

Gründung der Römisch-Germanischen Kommission

Die Römisch-Germanische Kommission wurde 1902 auf Grundlage einer Immediatverfügung des Deutschen Kaisers gegründet. Ähnlich wie die als ihre Vorgängerin geltende, von Theodor Mommsen initiierte Reichs-Limeskommission sollte sie länderübergreifend forschen.

1929

Angliederung der Abteilung Kairo

Das 1907 von Ludwig Borchardt gegründete Kaiserlich Deutsche Institut für ägyptische Altertumskunde wird anlässlich der Hundertjahrfeier des Gesamtinstituts als Abteilung Kairo dem DAI angegliedert.

1929

Gründung der Abteilung Istanbul

Im Jahr 1929 wurde trotz schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse die Abteilung Istanbul anlässlich der Hundertjahrfeier des Gesamtinstituts als dessen dritte Auslandseinrichtung gegründet.

1943

Gründung der Abteilung Madrid

Am 15. November 1943 wurde der Grundstein für die Abteilung Madrid gelegt. Bei Kriegsende wurde sie wieder geschlossen und konnte erst 1954 wieder eröffnen.

1955

Gründung der Abteilung Bagdad

Seit 1955 ist das DAI mit einer Abteilung, heute Außenstelle der Orient-Abteilung, in Bagdad vertreten. Es war seither in verschiedenen Gebäuden in Bagdad untergebracht.

1961

Gründung der Abteilung Teheran

Zusammen mit den am Takht-e Soleiman im Nordwesten des Iran neu begonnenen Untersuchungen plante Erich Boehringer eine neue Zweiganstalt in Teheran als Basis deutscher Forschungen. Die Abteilung Teheran ist heute eine Außenstelle der Eurasien-Abteilung.

1967

Angliederung der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik

In der Phase der Ausweitung des DAI wird immer deutlicher, dass die Archäologie ohne eine stärkere Einbindung der von ihr ausgegrabenen Schriftquellen nicht auszukommen vermag. Daher wurde die bereits 1951 gegründete Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik dem DAI angegliedert.

1971

Gründung der Außenstelle Lissabon

Die Außenstelle Lissabon musste 1999 geschlossen werden. 2009 wurde sie in ihrer ehemaligen Bibliothek, die sich heute im portugiesischen Amt für Denkmalpflege befindet, als eine Forschungsstelle wiedereröffnet.

1978

Gründung der Station Sanaa

Mit der Eröffnung einer Zweiganstalt im Jemen weitete sich 1978 das Arbeitsgebiet des DAI auf den südwestarabischen Raum aus. Sie ist heute als Außenstelle der Orient-Abteilung angegliedert.

1979

Gründung der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen

Anlässlich der 150-Jahrfeier des Instituts wurde die Kommission für Allgemeine und Vergleichende Archäologie in Bonn gegründet, die später in Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen unbenannt wurde.

1980

Gründung der Station Damaskus

Die Station mit Forschungen von der Prähistorie bis zur islamischen Zeit wurde im Zuge von Umstrukturierungen mit der Neugründung der Orient-Abteilung dieser als Außenstelle angegeliedert.

1995

Gründung der Eurasien-Abteilung

Die Gründung der Eurasien-Abteilung am 1. Januar 1995 ermöglichte es dem DAI sein Arbeitsgebiet nach Europa und Mittelasien zu erweitern. Mit dem Ende der Blockkonfrontation öffneten sich die Nachfolgestaaten der Sowjetunion für gemeinsame Forschungen auf dem Gebiet der Archäologie.

1996

Gründung der Orient-Abteilung

Der 1996 neu gegründeten Orient-Abteilung wurden die Standorte Bagdad, Damaskus und Sanaa zugeordnet. Sie hat ihren Sitz in einer Villa auf dem Gelände der Zentrale des DAI in Berlin-Dahlem.

2007

Gründung der Forschungsstelle Ulaanbaatar

Dank einer großzügigen Spende der Theodor-Wiegand-Gesellschaft konnte die Forschungsstelle Ulaanbaatar 2007 eröffnet werden und die langjährigen deutsch-mongolischen Projekten in Karakorum und Karabalgasun eine Anlaufstelle bieten.

2009

Gründung der Außenstelle Peking

Mit der Einrichtung eines Büros in den Landmark Towers des German Centers Beijing eröffnete die Eurasien-Abteilung 2009 eine Außenstelle, die eine Brückenfunktion zwischen chinesischer und deutscher archäologischer Forschung hat.

2016

Gründung der Forschungsstelle Budapest

Seit ihrer Gründung pflegt die Römisch-Germanische Kommission enge Beziehungen in den Donauraum, insbesondere nach Ungarn und konnte 2016 in den Räumlichkeiten des Archäologischen Instituts der Ungarischen Akademie der Wissenschaften eine Forschungsstelle einrichten.

2017

Gründung der Forschungsstelle Amman

Das Deutsche Evangelische Institut für Altertumskunde des Heiligen Landes wurde 1900 durch einen Beschluss der evangelischen Landeskirchen gegründet. Seit 2017 betreibt das DAI an seinem Standort in Amman eine Forschungsstelle.

Porträts von Präsident:innen © DAI // Gestaltung: Tanja Lemke-Mahdavi

Präsidenten und Sekretare

Die Geschichte der Leitung des "Instituto di corrispondenza archeologica" und des Deutschen Archäologischen Instituts ist eine Geschichte der terminologischen Vielfalt. Präsidenten, Sekretare und Generalsekretare sind die wechselnden Amtsbezeichnungen. Erst im Vorfeld der Hundertjahrfeier 1929 wird der Titel des Präsidenten und heute der Präsidentin verbindlich. Die einzelnen Standorte werden zudem von Direktorinnen und Direktoren geleitet.

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190 Jahre DAI in einer Minute

Von der Reise Edurad Gerhards nach Italien im Jahr 1820, über  die erste Nutzung des Greifen als Logo und die Gründung in Rom im April 1829. Die Gründungsgeschichte knapp und anschaulich zusammengefasst in diesem Video, das anlässlich der 190-Jahr Feier im Jahr 2019 entstand.

Zeichnung verschiedener Antiken auf dem Titelblatt der ersten Ausgabe der Monumenti inediti 1829 © DAI // Unbekannt

DIE GESCHICHTE UNSERER PUBLIKATIONEN

Bereits im Jahr seiner Gründung 1829 begann das Institut mit einer regen Publikationstätigkeit. Heute bietet das Institut mit seinen 14 Zeitschriften, rund 100 Reihen sowie unterschiedlichen monografischen Werken eine der größten Plattformen für moderne archäologische Forschung aus aller Welt.

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Winckelmann-Medaille © DAI // Irmgard Wagner

Besondere Ehrung: Die Winckelmann-Medaille

Anlässlich der Hundertjahrfeier des Instituts 1929 hat das Ehrenmitglied des Instituts Fürst Johann II. von Liechtenstein für besondere Ehrungen die Winckelmann-Medaille gestiftet. Die Medaille wurde von dem damals in Berlin tätigen Bildhauer Edwin Scharff (1887-1955) entworfen. Sie wird seit 1929 für besondere Verdienste um die Archäologie verliehen, vor allem an Städte und Einrichtungen.

 

Bisher haben die Medaille erhalten:
1929 Kronprinz Gustav Adolf, nachmals König Gustav VI. Adolf von Schweden 
1929 Die Stadt Rom
1939 Die Griechische Archäologische Gesellschaft in Athen
1969 Die Stadt Frankfurt am Main
1974 Das Museum der Akropolis von Athen
1974 Das Archäologische Nationalmuseum in Athen
1979 Die Stadt Berlin
1979 Das Österreichische Archäologische Institut
1979 Die Pontificia Accademia Romana di Archeologia
2004 Das Archaeological Institute of America