Zambujal, Sizandro-Alcabrichel, São Miguel da Motta, Centum Celas, Cabeço das Fráguas – das sind nur einige der Grabungsplätze bzw. Forschungsprojekte des Deutschen Archäologischen Instituts in Portugal. Bereits 1956 begann das Institut mit Arbeiten in diesem Land – Edward Sangmeister 1956 in der kupferzeitlichen befestigten Siedlung von Vila Nova de São Pedro (Azambuja), Klaus Raddatz 1958 mit der Bearbeitung des völkerwanderungszeitlichen Kriegergrabs von Beja, Hermanfrid Schubart 1962−1963 mit Ausgrabungen im bronzezeitlichen Gräberfeld von Atalaia (Ourique) und Theodor Hauschild 1962 mit Untersuchungen in der römischen Villa von Milreu (Estoi) und des Tempels Evora. Ab 1971 bestand in Lissabon eine Außenstelle der Abteilung Madrid des DAI, bei deren Schließung 1999 die Bibliothek als Dauerleihgabe an das damalige IGESPAR (Portugiesisches Amt für Architektur- und Bodendenkmalpflege), heute DGPC (Direcção Geral do Património Cultural) überging. Im Jahre 2009 gründete das DAI eine Forschungsstelle in Lissabon. Sie befindet sich in den Räumen der DGPC im Palácio d’Ajuda. Zwei Bibliothekarinnen und ein technischer Mitarbeiter aus dem Team der DGPC führen die Bibliothek. Das DAI-Madrid steht mit der DGPC in kontinuierlichem Kontakt mit einem regen Bücher-Tausch. Darüber hinaus erhält die Forschungsstelle alle Publikationen des DAI und auch sämtliche Doubletten der Madrider Abteilung, jüngst kam der Nachlass des pensionierten ehemaligen Leiters der Außenstelle Th. Hauschild und bedeutende Teile der Bibliotheken von Michael Blech und Dirce Marzoli hinzu.

Blick in die Bibliothek der Forschungsstelle Lissabon © DAI // Unbekannt

Für die zahlreichen Projekte des DAI in Portugal bildet die Forschungsstelle ihre ›Basis‹. Außerdem entstehen hier akademische Abschlussarbeiten, deren Themen in DAI-Projekte eingebunden sind.

Ein besonderes Highlight der Forschungsstelle ist die Vergabe von Gasteinladungen zu einem Forschungsaufenthalt an einer der Abteilungen des DAI im In- und Ausland. Bewerben können sich alle, die über einen entsprechenden Hochschulabschluss verfügen und in Portugal zu Themen aus der Ur- und Frühgeschichte, der Klassischen Archäologie, der Frühchristlichen Archäologie, der Islamischen Archäologie, der Bauforschung oder der Alten Geschichte forschen.