Über uns
Das 1829 in Rom auf dem Kapitol gegründete Instituto di Corrispondenza Archeologica ist die Keimzelle des heutigen weltweit operierenden Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Es handelte sich um die erste dauerhafte Organisation internationaler Zusammenarbeit im europäischen Raum mit ursprünglich vier Sektionen in Rom, Berlin, London und Paris überhaupt. Seine Präsenzbibliothek, die Diskussionsforen, die wissenschaftliche Publikations- und Forschungstätigkeit haben sich seit der Gründung sehr schnell zu Eckpfeilern des römischen Instituts entwickelt, die bis heute prägend sind. Die hauseigene Redaktion verfolgt das Ziel archäologische Entdeckungen auf dem Gebiet der Archäologie Italiens und Nordafrikas zu sammeln und regelmäßig zu publizieren. Das Institut bietet so Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Italien und aller Welt einen Ort der Wissensgenerierung, des wissenschaftlichen Austausches und nicht zuletzt auch der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Durch seine lange, mittlerweile über 190 Jahre andauernde Präsenz im Gastland Italien ist eine Vertrauensbasis erwachsen, die die zentrale Grundlage für alle Forschungsvorhaben der Abteilung bildet. Zugleich ist das römische Institut ein wichtiger Player im Rahmen der deutsch-italienischen Kulturbeziehungen und darüber hinaus.
Mit ihrem Sitz im Herzen der Hauptstadt Italiens, eingebettet in ein dichtes Netzwerk von sieben weiteren deutschen und insgesamt 40 italienischen und internationalen Forschungsinstituten und Akademien in der Urbs, stehen archäologische und altertumswissenschaftliche Forschungsvorhaben und darauf aufbauende Denkmalpflegeprojekte in Italien und Nordafrika im Fokus. Im Zentrum der archäologischen und bauforscherischen Projekte der Abteilung Rom steht Italien mit seinen angrenzenden Regionen – insbesondere der Adria, Nordafrika (Tunesien, Algerien) und Mitteleuropa. Der primäre chronologische Fokus der Projekte liegt auf einem Zeitraum von der späten Bronzezeit (zweite Hälfte 2. Jt. v. Chr.) und frühen Eisenzeit bis zur Spätantike (4.–6. Jh. n. Chr.) bzw. dem Frühmittelalter (7.–8. Jh. n. Chr.), fallweise erweitert bis hin zur Moderne.
Durch die in Kooperationen betriebene systematische Erschließung und Bekanntmachung von Denkmälern, ist die Abteilung Rom bis heute dem Gründungsauftrag des Instituto di Corrispondenza treu geblieben und hat diesen mit der Erschließung neuer Befunde über Grabungen und Bauforschungsvorhaben verbunden. Die aktuellen Grabungsplätze sind so bedeutende Stätten wie das römische Kapitol, das Kolosseum oder die Domus Aurea, wie die unterirdische Welt der römischen Katakomben, die Ruinen von Pompeji, Stätten phönizischer Kultur wie Karthago (Tunesien) oder Orte griechischer Kultur wie Selinunt auf Sizilien.
Zugleich ist das DAI Rom als Behörde im Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts auch ein bedeutender Akteur der Kulturvermittlung in Italien. Archäologie in Italien betreiben zu dürfen, ist für das DAI Rom seit nahezu 200 Jahren ein Privileg und ebenso eine Aufgabe, die das Institut dankbar annimmt – auch angesichts der ständig sich wandelnden Ansprüche und Möglichkeiten einer Kulturwissenschaft im deutschen, italienischen und europäisch-mediterranen Kontext.
Wie sind wir organisiert
Die Abteilung in Rom wird von einem ersten und zweiten Direktor wissenschaftlich und administrativ geleitet. Eine Abteilungsverwaltung unterstützt die Direktoren in den administrativen Angelegenheiten. Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen in unterschiedlichen Fachbereichen – von der Klassischen und Spätantiken zur Prähistorischen Archäologie, der Etruskologie, sowie der Bauforschung - Forschungsprojekte durch und übernehmen anteilig Dienstleistungsaufgaben in den Kernbereichen wissenschaftlicher Infrastrukturen wie der Bibliothek, der Fotothek, dem Archiv, der Öffentlichkeitsarbeit, der Redaktion und im Bereich der IT. Mit den genannten Disziplinen decken sie zugleich exemplarisch das Arbeitsgebiet der Abteilung in kulturgeographischer und zeitlicher Hinsicht ab. Die Abteilung Rom verfügt über zwei Liegenschaften: das eigentliche Institutsgebäude in der Via Sardegna und das Forschungskolleg im Villino Amelung.
Das Direktorium des DAI Rom ist vertreten im Direktorium des DAI und ggf. als Gast zugegen bei Sitzungen der Zentraldirektion des DAI. Es wird fachlich unterstützt wie alle Zweiganstalten des DAI durch einen Beirat.