Die frühen Publikationen
Mit den Annali dell'Instituto di Corrispondenza Archeologica, dem Bullettino degli Annali dell'Instituto di Corrispondenza Archeologica und den Monumenti inediti, die 1829 erschienen, begann das Institut bereits im Jahre seiner Gründung mit einer regen Publikationstätigkeit. Das Konzept dieser drei Publikationsorgane war dabei nicht nur für die damalige Zeit vorausschauend, sondern sollte sich auch für die gesamte weitere Publikationsstrategie des Instituts als wegweisend zeigen.
Während die Monumenti bis dato unpublizierte Kunstwerke, Bauwerke etc. in aufwendigen Zeichnungen, großzügigem Format und qualitätvollem Druck veröffentlichten, waren die Annali als Zeitschrift angelegt, die sich in ihrer Konzeption nur wenig von modernen Publikationsorganen unterscheidet.
In ihr wurden in detaillierten Berichten Grabungsergebnisse publiziert, Neufunde vorgelegt, aber auch Stücke aus Museen besprochen und jene Kunst- und Bauwerke bearbeitet, die in den Monumenti in bildlicher Form veröffentlicht wurden. Das Bulletino, dessen einzelne Faszikel in schneller Folge erschienen, berichtete nicht nur über die Arbeit des Instituts, sondern informierte die Wissenschaft mit aktuellen Kurzberichten über neue Entdeckungen.
Entwicklung nach 1874
In der Zeit bis zur Umwandlung in eine Reichsanstalt (1874) begann das Institut mit der Herausgabe von Monographien, aber insbesondere von Corpora-Werken, in denen einzelne Gattungen möglichst umfassend der wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit vorgelegt werden sollen, darunter die Etruskischen Spiegel, aber auch Unternehmungen wie dem Sarkophag-Corpus, das bis heute weiterläuft und in Form der Sarkophag-Studien weiterentwickelt wurde.
Die Zeit der Umwandlung in eine Reichsanstalt fällt zusammen mit dem Beginn der großen Grabungen wie Pergamon und Olympia. Im Zuge der umfangreichen Forschungsaktivitäten wurden jene großen Grabungsreihen ins Leben gerufen, in denen die Ergebnisse der Ausgrabungen und Feldforschungen publiziert wurden ‒ im Fall der Altertümer von Pergamon bis heute.
Mit der Gründung der Auslandsabteilungen (zunächst Athen 1874) und den Kommissionen (zunächst Römisch-Germanische Kommission 1902) wurde auch das Spektrum der Institutszeitschriften maßgeblich erweitert, da die Zweigstellen eigene Publikationsorgane herauszugeben begannen, darunter die Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung (1876) oder die Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo (1930). In den 1880er-Jahren gab es auch für die ältesten Institutszeitschriften eine Zäsur: so entstanden aus den Annali und dem Bulletino das Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Insituts, heute das JdI, und die Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts, Römische Abteilung, heute die RM.
Die Entwicklung im 20. Jahrhundert
Das 20. Jahrhundert ist geprägt von der Gründung weiterer Zweigstellen und Kommissionen, was zu einer sprunghaften Zunahme von Publikationsorganen führte. Heute gibt das DAI insgesamt 14 Zeitschriften heraus, von denen einige auf mehr als 120 kontinuierliche Jahrgänge zurückblicken können.
Auch das inhaltliche Spektrum der Reihenwerke hat sich seit dieser Zeit weiterentwickelt. Neben den Corpora-Werken und Grabungsreihen entstanden Publikationsorgane, die sich thematisch definierten und in Teilen übergeordneten Fragestellungen widmen wie die Studien aus den Forschungsclustern des Deutschen Archäologischen Instituts oder die Sarkophag-Studien, die aus dem Sarkophag-Corpus hervorgegangen sind.
Heute bietet das Institut mit seinen rund 100 Reihenwerken, die bislang seit der Gründung unter Herausgeberschaft des DAI entstanden sind und von denen ein Großteil weiterhin aktiv ist, eine der größten Plattformen für moderne archäologische Forschung aus aller Welt.
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