Side Event „Klima – Krise – Kulturerbe“ bei der SIDS4-Konferenz
In Kooperation mit dem UN Centre for Climate Mobility sowie den Ständigen Vertretungen von Tuvalu und Palau bei den Vereinten Nationen wurde eine Roundtable-Diskussion mit dem Titel „Klima – Krise – Kulturerbe: Neue Technologien in der Digitalisierung von durch den Klimawandel bedrohtem Kulturerbe” organisiert. Das DAI startet in Kooperation mit dem Department of Culture, Ministry of Local Government and Agriculture, Tuvalu und der Rising Nations Initiative (UN OPS) ein Projekt zur Erstellung eines digitalen Zwillings von Tuvalu mit dem Ziel des digitalen Kulturerhalts im Angesicht der essentiellen Bedrohung durch den globalen Klimawandel und steigenden Meeresspiegels.
Auf der hochrangig besetzten Veranstaltung hielt Staatssekretärin Jennifer Morgan die Keynote und betonte die Bedeutung von Kulturerbe für die Bewahrung der Identität und als einen wichtigen Aspekt der Menschenwürde und hob die Bedeutung der Kooperationen des DAIs in diesem Zusammenhang hervor. Dr. Annette Kühlem von der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen gab eine Einleitung in das Thema und stellte Anwendungsbeispiele für digitale Dokumentationsmethoden aus verschiedenen Projekten des DAI in Ozeanien vor. Der tuvaluische Minister für Inneres, Klimawandel und Umwelt, Dr. Maina Vakafua Talia beschrieb eindrücklich, wie der Klimawandel sich auf alle Lebensbereiche in Tuvalu auswirkt und wie wichtig daher das Projekt des Digitalen Zwillings sei.
Zudem sprachen Roraima Ana Adriani, Sondergesandte von INTERPOL, über die Anwendung von interaktiven digitalen Dokumentationsmethoden im Rahmen des Kulturschutzes und Richard Gokrun, Direktor des Tuvalu Klima Aktionsnetzwerks über seine Arbeit in der Förderung von sozialer Gerechtigkeit, nachhaltiger Entwicklung und sauberer Energie angesichts der dramatischen Auswirkungen des Klimawandels. Die Expertenrunde wird beendet mit einem Beitrag von Prof. Kamal Amakrane, Direktor des Global Centre for Climate Mobility, über das einzigartige Projekt des Digitalen Zwillings von Tuvalu.
Die Diskussion, die auf dem Campus der University of the Americas in Antigua stattfand, zielte darauf ab, die Anwendungsmöglichkeiten und Potenziale moderner digitaler Dokumentationsmethoden zu veranschaulichen. Anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen betroffenen Regionen wurde sowohl das materielle als auch das immaterielle Kulturerbe thematisiert. Die Teilnehmer diskutierten die dramatischen Auswirkungen von Extremwetterereignissen und steigenden Meeresspiegeln auf die Identität und das soziale Gefüge von Inselgemeinschaften.
Die SIDS4-Konferenz, die vom 27. bis 29. Mai 2024 unter dem Motto „Charting the course toward resilient prosperity” stattfand, setzte einen starken Akzent auf die nachhaltige Entwicklung von Inselstaaten, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind.
Kontakt
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, Stellvertretender Direktor
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Dr. phil.
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, Projektleitung Rapa Nui (Osterinsel, Chile)
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