Dr. Sophia Bönisch-Meyer zur Zweiten Direktorin der AEK München gewählt
Sophia Bönisch-Meyer studierte Provinzialrömische Archäologie, Alte Geschichte und Frühgeschichtliche Archäologie in Freiburg, Berlin (Freie Universität) und Antalya (Türkei). 2016 wurde sie an der Universität Heidelberg im Fach Alte Geschichte mit der Arbeit „Dialogangebote. Die Anrede des Kaisers jenseits der offiziellen Titulatur“ promoviert. Darin untersuchte sie Mechanismen der Ausgestaltung und Verbreitung des öffentlichen Images römischer Kaiser. Von 2016 bis 2023 arbeitete sie als Referentin für Griechische Epigraphik an der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik und zeichnete als Mitherausgeberin für die Zeitschrift „Chiron“ verantwortlich. Seit Oktober 2023 ist sie als Akademische Rätin auf Zeit an der Abteilung Alte Geschichte der Universität Stuttgart tätig.
Neben den Herrschaftsstrukturen und -diskursen der römischen Kaiserzeit bildet die Stadtgeschichte einen zweiten Schwerpunkt ihrer Forschung. In diesem Rahmen arbeitet sie derzeit an einer Monographie zur Geschichte der Stadt Tarsos in Kilikien. In beiden Schwerpunkten verfolgt sie theoretisch fundierte Fragestellungen nach der medialen Funktion von Inschriften, die sie stets im Verbund mit literarischen Texten, Münzen und Papyri analysiert. Zwei von ihr mitkonzipierte Tagungsbände illustrieren ihr starkes Interesse am interdisziplinären Dialog in den Altertumswissenschaften, insbesondere mit den Archäologien und der Klassischen Philologie. Sie verfügt zudem über langjährige Erfahrung in der Bearbeitung und Edition lateinischer und griechischer Inschriften im Rahmen von Grabungsprojekten in der Türkei und bringt eine Kooperation mit der Ausgrabung von Epiphaneia/Issos mit an die Kommission. Darüber hinaus ist sie international breit vernetzt, u.a. durch Stipendien und (Kurz-)Forschungsaufenthalte in Genf, Columbus (Ohio), Princeton, Antalya und Berkeley.
Mit Sophia Bönisch-Meyer gewinnt die Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik eine Althistorikerin mit vielseitigen Kompetenzen und großer Erfahrung in Forschung und Lehre. Ihre Wahl setzt im Forschungsprogramm der Kommission wichtige thematische Akzente, stärkt aber auch die Grundlagenforschung zur lateinischen und griechischen Epigraphik. Sie wird das Amt 2025 in Nachfolge von Rudolf Haensch antreten.