Workshops im Rahmen der Capacity Building Maßnahmen des DAI Kairo

 

Schulung in digitaler Fotographie © DAI Kairo // Bassem Ezzat

19.10.2022 | Abteilung Kairo

Anfang Dezember startete ein neues Lehrjahr mit Workshops im Rahmen des capacity buildings, in enger Kooperation mit dem ägyptischen Ministry of Tourism and Antiquities für die Mitarbeiter*innen dieser Behörde

Wissenschaftliche Fotodokumentation

Der erste Workshop führte die Teilnehmer*innen in die Objektfotographie ein (05.-07.12.2021, 19.-21.12.2021, 02.01.-04.01.2022, 16.01.-18.01.2022 und 06.02.-08.02.2022 durch Bassem Ezzat). Als Einleitung zu diesen Workshops dienten Lehrfilme, die im letzten Jahr von Sebastian Falk und Bassem Ezzat angefertigt wurden. Neben der grundlegenden Einführung in die digitale Fotographie (Kameraeinstellungen, Objektive und Beleuchtungssysteme) erlernten und erprobten die Mitarbeiter*innen aus dem Antikenministerium die Anwendung von Fotodokumentationen im musealen Bereich, in der archäologischen Arbeit sowie die Nachbearbeitung von Bildern mit Photoshop (Abb. 1).

Digitale Fotogrammmetrie/SfM

Neben der Fotographie-Workshops für Archäolog*innen und Museumsangestellten wurde am 28.-29.12.2021 im Beit el Sennary, in der Altstadt von Kairo, ein Kurs über Fotogrammmetrie und SfM für Kleinfunde und Bauwerke (Kyra Gospodar und Ann-Kathrin Jeske) angeboten (Abb. 2). Anhand von Beispielen aus der konkreten Feldarbeit des DAI Kairo wurden die digitalen Methoden der Dokumentation in der Feld- und Objektarbeit (darunter Agisoft und Freeware-Alternativen) vorgestellt. Insbesondere die open source Anwendungen stießen auf reges Interesse. Es wurde beim Workshop großen Wert daraufgelegt, dass die Teilnehmer*innen das Erlernte in Kleingruppen sofort am historischen Veranstaltungsgebäude erproben konnten. Unter der Anleitung der beiden Dozentinnen entwickelten die Teilnehmer*innen Strategien und Lösungen, um eine bestmögliche Dokumentation unter unterschiedlichsten Bedingungen zu erreichen.

Einführung in QGIS

Eine Einführung in QGIS wurde am 09.-10.01.2022 ebenfalls erfolgreich angeboten (Ann-Kathrin Jeske). Wie bei den vorherigen Kursen lag der Fokus des Workshops darauf, den Teilnehmer*innen Fähigkeiten zu vermitteln, die sie unmittelbar bei ihrer Tätigkeit als Archäolog*innen anwenden konnten. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf wesentliche Merkmale des Programmes gelegt. Es wurden die Nutzung von Online- und Offlinekarten, die Funktion als Datenbank, die Erstellung von neuen Karten sowie das Exportieren der Ergebnisse als Kartenausdruck erlernt und geübt (Abb. 3).

Digitale Nachbearbeitung

Im Arbeitsalltag von Feldarchäolog*innen und Philolog*innen bieten die Programme der Adobe Creative Suite zahlreiche Möglichkeiten zu Erleichterung von Arbeitsabläufen und zu zusätzlichre Professionalisierung. Anhand von Fallbeispielen, u. a. der Digitalisierung von Feld- und Objektzeichnungen, bekamen die Mitarbeiter*innen des Antikenministeriums einen ersten Einblick in Programme wie Adobe, InDesign, Illustrator und Photoshop. In dem Workshop, der zwischen dem 08.–10.03.2022 von Kyra Gospodar abgehalten wurde, wurde das grundlegende Bearbeiten von Publikationsfotos und das Erstellen von Flyern, Plakaten und grundlegenden Katalogen thematisiert (Abb. 4).

Forschungsdatenmanagement

Die Verwaltung von Forschungsdaten, die während eines Forschungsprojektes entstehen, stellen Feldarchäolog*innen und junge Forscher*innen vor großen Herausforderungen. Grundlegende Konzepte der Datenorganisation, Dateispeicherlösungen und Metadaten wurden den Teilnehmer*innen eines Workshops über Datenmanagement von 14. bis zum 15.03.2022 von Ann-Kathrin Jeske beigebracht. Dabei wurden Anleitungen zur Erstellung von Daten-managementplänen sowie Strategien zur Digitalisierung von Offline-Daten erlernt (Abb. 5).

Archäologische Dokumentation von Keramik 

Die Beschäftigung mit Keramik aus archäologischen Kontexten war das Thema eines weiteren Workshops vom 15.05. bis zum 17.05.2022 (Marie-Kristin Schröder). Nach einer Einführung in die Zusammensetzung, Formen, Nutzung, Funktionen und Herstellungs-technologien von Keramik konnten die Teilnehmer*innen das Sortieren und die zeichnerische Dokumentation von Originalen im Bestand des Ausbildungszentrums in Nord Saqqara erlernen (Abb. 6).

Methoden der Fernerkundung

Die Verwendung von Satellitenfotos für die Kartierung und Überwachung von archäologischen Stätten ist zu einem wichtigen Hilfsmittel für Archäolog*innen bei der Planung von archäologischen Ausgrabungen geworden. Die Anwendung von Satellitendaten, die früher eine ressourcenintensive und spezialisierte Aufgabe war, ist heute dank sinkender Softwarekosten und der Verfügbarkeit hochwertiger, kostenloser Satellitendaten und Software zugänglicher geworden. In einem Workshop über Fernerkundung (Robert Schiestl) am 28.09.2022, konnten die Teilnehmer*innen aus dem Antikenministerium open-source Anwendungen kennenlernen und sich mit den gängigen Methoden der Fernerkundung vertraut machen (Abb. 7).

Abschlussveranstaltung

Die Verleihung der Zertifikate an die insgesamt 113 Teilnehmer in den Fortbildungsmaßnahmen, die vom DAI Kairo organisiert wurden, fand unter der Teilnahme von Stephan Seidlmayer, Mustafa Tupev, Basem Gehad (MoTA) und einigen Lektoren am 28.06. inklusive eines kleinen Empfangs im Beit Al-Senarry statt (Abb. 8).

TeilnehmerInnen im Workshop Fotogrammetrie und SfM Participants in the photogrammetry and SfM workshop DAI Kairo // Hani Shalash
Schulung in digitaler Fotographie DAI Kairo // Bassem Ezzat
Ein Workshop zu QGis legte Grundlagen zur Nutzung von Geoinformationssystemen in archäologischen Projekten DAI Kairo // Hani Shalash
AbsolventInnen zum Workshop zu Adobe, InDesign, Illustrator, Photoshop DAI Kairo // Hani Shalesh
Workshop zum Forschungsdatenmanagement DAI Kairo // Bassem Ezzat
TeilnehmerInnen üben die zeichnerische Dokumentation von Keramik im Ausbildungszentrum des ANtikenministeriums in Nord Saqqara DAI Kairo // Mustafa Tupev
Einführung in die Fernerkunding DAI Kairo // Bassem Ezzat
TeilnehmerInnen des Workshops bei Verleihung der Zertifikate DAI Kairo // Mohammad Mahmud

Kontakt
Dr. Mustafa Tupev , Islamische Archäologie und Capacity Building, Projektleitung Osmanisches Kairo
Mustafa.Tupev@dainst.de

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