Die Große Halle von Karakorum
Zunächst glaubte man, in der sog. Großen Halle im Südwesten von Karakorum den Palast des Dschingis Khan gefunden zu haben. Doch neuere Forschungen des DAI in Kooperation mit der Mongolischen Akademie der Wissenschaften zeigten, dass es sich stattdessen um einen großen, dreigeschoßigen, buddhistischen Tempel gehandelt hat. Die Große Halle war durch 8 x 8 Säulen gegliedert, in ihrem Zentrum stand ein großer Stupa, der von mindestens vier überlebensgroßen Buddhafiguren umgeben war. Das Innere des Stupas war mit Tausenden von buddhistischen Votivgaben, sog. Tsatsas, gefüllt, außen war er mit Halbreliefs verziert. Errichtet war der Tempel auf einem hohen über Treppen zugänglichen Podium, unter dem sich Gründungsopfer mit den sogenannten “Neun Schätzen” fanden, die dem großen Staatstempel Segen spenden sollten. Zwei verschiedene Einflüsse vermischen sich in der Tempelarchitektur. Während die Bautechnik ganz eindeutig chinesisch ist, stellt der Grundriss ein tibetisches Mandala dar.
Die Gründung der alten Stadt Karakorum in der mongolischen Steppe jährt sich in diesem Jahr zum 800.Mal. Aus diesem Anlass bietet die Forschungsstelle Ulaanbaatar des DAI auf DAI.Blogs in den nächsten Wochen zahlreiche exklusive Einblicke: Von den Anfängen der Grabungen durch die Deutsch-Mongolische Karakorum-Expedition vor 20 Jahren bis hin zu aktuellen Forschungsfragen. Jeder Beitrag ist reich bebildert, teilweise mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen.
Alle bisher erschienen Beiträge finden Sie hier: https://www.dainst.blog/tag/karakorum800-20/
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Christina Franken
, Referentin für Asien
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