Cherchell

Das Nationalmuseum von Cherchell beherbergt ca. 400 Skulpturen und Fragmente der römischen Kaiserzeit. Nach deren Publikation in vier Bänden (1982–2008) initiierte Christa Landwehr (†2012) die thematisch-chronologisch gegliederte Neuordnung des Museums. Eine abschließende Monographie ist der Kontextualisierung der Fundstücke gewidmet.

© U. Kreilinger // U. Kreilinger

DAI Standort  Abteilung Rom

Laufzeit  2013 - 2024

Disziplinen  Klassische Archäologie, Museologie, Site management

Projektverantwortlicher  Prof. Dr. Ortwin Dally

Adresse  Via Sardegna 79/81 , 00187 Rom

Email  Ortwin.Dally@dainst.de

Laufzeit  2013 - 2024

Fokus  Auswertung, Kulturerhalt/Cultural Heritage

Disziplin  Klassische Archäologie, Museologie, Site management

Partner  Ministère de la Culture (Algérie), Musee Public National de Cherchell - Algérie, Industriemuseum Lauf

Förderer  Abteilung Rom, Auswärtiges Amt

Schlagworte  Museologie, Späthellenismus, Römische Kaiserzeit, Inschriften, Ehreninschriften, Grabinschriften, Mosaiken, Ehrenstatuen, Frauenstatuen, Götterstatuen, Herrscherstatuen, Jünglingsstatuen, Kolossalstatuen, Männerstatuen, Panzerstatuen, Sitzstatuen, Statuen, Statuetten, Tierstatuen, Sepulkralobjekte, Museen

Projekt-ID  2798

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/113228

Überblick

Cherchell liegt an der Nordküste Algeriens, ca. 90 km westlich von Algier.

An der Stelle des ursprünglich punischen Hafen- und Handelsplatzes Iol wurde in augusteischer Zeit Caesarea Mauretaniae gegründet als Regierungssitz des römischen Klientelkönigs Iuba II. (25 v. – ca. 24 n. Chr.). Der Sohn des von Caesar besiegten Numider-Königs Iuba I. war im Kleinkindalter als Geisel nach Rom gekommen und wurde dort erzogen worden. Er heiratete Kleopatra Selene, eine Tochter von Marcus Antonius und der berühmten Kleopatra VII. von Ägypten. Sowohl Iuba II. als auch Kleopatra Selene hatten eine hervorragende Ausbildung genossen und waren sehr an Kunst und Kultur interessiert. Sie scharten daher an ihrem neuen Wohnsitz die besten Bildhauer, Architekten, Dichter und Wissenschaftler um sich. So ist verständlich, warum in Cherchell späthellenistische Skulpturen von außerordentlich hoher Qualität gefunden wurden.

In jener Zeit wurden große Bauprojekte verwirklicht: Aquädukt, Theater, Amphitheater und Stadion sind noch heute gut im Gelände zu erkennen. Die spärlichen Reste einer Stadtmauer und eines Leuchtturms (modern überbaut) befinden sich heute weitgehend in militärischem Sperrgebiet. Nichts mehr zu sehen ist von der großen Palastanlage, die eine nicht geringe Fläche des Zentrums des heutigen Cherchell eingenommen haben muss. Von dort stammen viele der Architekturteile, Prunkmöbel und Skulpturen feinster Qualität, die heute die Glanzstücke im Nationalmuseum der Stadt bilden.

Blick in die Nord-Galerie mit den 2013 dort neu aufgestellten Objekten
Blick in die Nord-Galerie mit den 2013 dort neu aufgestellten Objekten © DAI Rom // U. Kreilinger
Cherchell, Museum  -  Blick in die Nordgalerie von Osten
Cherchell, Museum - Blick in die Nordgalerie von Osten © DAI Rom // U. Kreilinger
Cherchell, Museum - Blick in die Nordgalerie von Osten
Cherchell, Museum - Blick in die Nordgalerie von Osten © DAI Rom // U. Kreilinger
Cherchell, Museum - Blick in die Nordgalerie von Westen
Cherchell, Museum - Blick in die Nordgalerie von Westen © DAI Rom // U. Kreilinger
Cherchell, Museum - Blick in die Westgalerie von Norden
Cherchell, Museum - Blick in die Westgalerie von Norden © DAI Rom // U. Kreilinger
Cherchell, Museum - Neuaufstellung der kolossalen Hercules-Statue in der Westgalerie
Cherchell, Museum - Neuaufstellung der kolossalen Hercules-Statue in der Westgalerie © DAI Rom // U. Kreilinger
Cherchell, Museum  -  Neuaufstellung der kolossalen Hercules-Statue in der Westgalerie
© DAI Rom // U. Kreilinger
Originalfragment eines Orientalen
Originalfragment eines Orientalen © DAI Rom // U. Kreilinger
Rekonstruktion einer Thronwange mit Sphingendekor unter Verwendung des vom Originalfragment genommenen Abgusses
Rekonstruktion einer Thronwange mit Sphingendekor unter Verwendung des vom Originalfragment genommenen Abgusses © DAI Rom // U. Kreilinger