Überblick
Meret-Neith war eine Königin der 1. Dynastie, die als einzige Frau in einem eigenen monumentalen Grab gemeinsam mit ihren Vorfahren im Königsfriedhof von Abydos Umm el-Qa‘ab bestattet wurde. Das Grab wurde 1899 von Flinders Petrie entdeckt und anfangs einem bis dato unbekannten König zugeordnet. Seitdem klar ist, dass es sich um eine Frau handelt, wird rege spekuliert, welche Rolle Meret-Neith am Hof und im politischen Geschehen der 1. Dynastie eingenommen hat. War sie Mutter eines noch zu jungen Thronfolgers und damit lediglich temporär Regentin oder war sie eine „echte“ Pharaonin? Das neue Meret-Neith-Projekt setzt sich zum Ziel, das Grab dieser Königin nach 120 Jahren mit modernen archäologischen Methoden neu auszugraben, die Grabanlage strukturell zu untersuchen sowie das gesamte Fundinventar, inklusive der Petrie’schen Altfunde in diversen Museen, zu dokumentieren und mithilfe naturwissenschaftlicher Methoden zu analysieren. Dies soll zur Klärung von Meret-Neiths chronologischer und historischer Position sowie ihrer besonderen sozio-ökonomischen Bedeutung beitragen. Dieses interdisziplinäre Projekt ist nicht nur die erste wissenschaftliche Untersuchung einer der frühesten historisch fassbaren Königinnen Ägyptens, sondern liefert auch wertvolle Einblicke in die Frühphase der Entstehung des Pharaonenstaats.
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