Jun.-Prof. Dr. Matthias Stern

Jun.-Prof. Dr. Matthias Stern

Juniorprofessor und wissenschaftlicher Referent für Papyrologie

Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik
Amalienstraße 73 b
80799 München

Matthias.Stern@dainst.de

Als Althistoriker und Papyrologe verbinde ich in meiner Arbeit historische Analyse und papyrologische Grundlagenforschung.

Seit Juni 2021 bin ich als W1-Juniorprofessor für Papyrologie (ohne Tenure Track) an der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig und arbeite so auf eine noch engere Kooperation von außeruniversitärer und universitärer Forschung, Lehre und Vermittlung hin.

Methodisch beschäftigen mich in meiner wissenschaftlichen Tätigkeit primär:

– die historisch auswertende Arbeit mit papyrologischen Quellen im Kontext der gesamten antiken Überlieferung,

– die detaillierte Kommentierung und umfassende Kontextualisierung von Einzeltexten und -befunden, um zu einem besseren Verständnis auch bereits lang bekannter Quellen zu gelangen,

– die Edition und Aufbereitung neuen Quellenmaterials aus verschiedenen Sammlungen

– sowie schlussendlich der Beitrag der althistorischen Grundwissenschaften, speziell der Papyrologie, zum Verständnis der antiken Welt insgesamt.

Inhaltlich faszinieren mich vor allem die verschiedenen Formen der Selbstorganisation menschlicher Gesellschaften in der Vormoderne, wie sich diese Formen zu Strukturen und Praktiken einer ‚öffentlichen‘ Verwaltung verhalten und auf lokale Lebenswelten auswirkten und wie sowohl Individuen als auch lokale Gemeinschaften das, was wir heute als ‚Staat‘ bezeichnen, wahrnahmen und sich ihm gegenüber positionierten. Konkret beschäftigen mich:

– Reformtätigkeit und ‚Management‘ von Reformen in der kaiserzeitlichen Lokalverwaltung im römischen Osten, ausgehend von der Provinz Ägypten im 3. Jahrhundert n. Chr.

– fiskalische Netzwerke und Prozesse sowie deren kultur(en)spezifische Grundlagen im spätantiken (284–642 n. Chr.) und frühislamischen Ägypten (642–750 n. Chr.)

– die Edition dokumentarischer Papyri von ptolemäischer bis in frühislamische Zeit (323 v. Chr.–750 n. Chr.)

– lokale Gemeinschaften, interkulturelle Transferprozesse und die Zugänglichkeit öffentlicher Autorität in der hellenistischen Welt (336–30 v. Chr.)

– Genese und Transformation römisch-republikanischer Identitäten in der mittleren (ca. 270–133 v. Chr.) und späten (133–30 v. Chr.) römischen Republik und die ‚Augusteische Revolution‘

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