Dr. Dr. h.c. Theodor Hauschild – Würdigung einer wissenschaftlichen Lebensleistung

Vom 24. bis 26. Februar 2025 fand eine besondere Veranstaltung in der portugiesischen Hauptstadt statt, die die außergewöhnliche Lebensleistung vom Bauforscher und Archäologen Dr. Dr. h.c. Theodor Hauschild würdigte. In enger Zusammenarbeit mit dem Património Cultural Instituto Público (PCIP) und dem Kulturministerium hoben die Feierlichkeiten nicht nur seine bedeutenden Beiträge zur archäologischen Forschung in Portugal hervor. Denn so elementar wie die Würdigung des Erreichten ist der Blick nach vorn. Eine Brücke zwischen Tradition und Zukunft schlug die Wiedereröffnung der sanierten Bibliothek der Forschungsstelle Lissabon. Sie knüpft an das Vermächtnis Hauschilds an, dessen Büchernachlass einen wichtigen Teil der Sammlung bildet: „Dr. Hauschild hat in Portugal Herausragendes für Forschung und interkulturelle Verständigung geleistet. Über die Sanierung der Bibliothek freue ich mich sehr, denn sie bietet die Grundlage für das künftige erfolgreiche Wirken des DAI in Portugal“, betonte Botschafterin Julia Monar.
 
Den Auftakt der Veranstaltung bildete am 24. Februar 2025 ein Vortrag von Professor Carlos Fabião an der Universidade de Lisboa. Er würdigte nicht nur die wissenschaftlichen Verdienste von Theodor Hauschild, sondern unterstrich auch die Rolle der DAI-Außenstelle in Lissabon als bedeutendes Zentrum für wissenschaftlichen Austausch und Diplomatie. 1980 übernahm Dr. Dr. h.c. Theodor Hauschild die Leitung der Außenstelle Lissabon und prägte die archäologische Landschaft Portugals nachhaltig. Seine Forschungen zur römischen Baugeschichte und Urbanistik – insbesondere in Milreu und Évora – gelten bis heute als wegweisend. An diese Lebensleistung und an sein langfristiges Engagement für die Archäologie in Portugal möchte das Deutsche Archäologische Institut (DAI) auch künftig anknüpfen: „Die Veranstaltung betont die Bedeutung des wissenschaftlichen Austauschs, den das DAI seit vielen Jahren fördert. Im Fokus stehen die Zusammenarbeit zwischen dem Forschungsstelle in Lissabon und dem DAI Madrid sowie die archäologische Forschung in Portugal. Das DAI trägt damit aktiv zur Stärkung wissenschaftlicher Netzwerke und zum interdisziplinären Dialog bei“, erläuterte Paul Scheding, Direktor der Abteilung Madrid und Leiter der Forschungsstelle in Lissabon.
 
Sanierte Bibliothek, neue Forschungsperspektiven
Neben dem Blick in die Vergangenheit bot die Veranstaltung eine Austauschplattform für zukünftige Projekte und Kooperationen. Die feierliche Wiedereröffnung der sanierten Bibliothek der DAI-Forschungsstelle am 25. Februar 2025 schafft nun neuen Raum für interdisziplinären Wissenstransfer: „Mit der Wiedereröffnung dieser Bibliothek würdigen wir nicht nur die wissenschaftliche Vergangenheit, sondern schaffen auch eine Plattform für die Zukunft. Theodor Hauschilds bedeutender Nachlass ist dabei eine Inspiration für kommende Generationen von Forscherinnen und Forschern“, erklärte die Vize-Präsidentin des portugiesischen Instituts für Kulturerbe, Ana Catarina Sousa. Heute ist die Bibliothek mit über 110.000 Werken die größte ihrer Art in Portugal und ein unverzichtbarer Fundus für Forschung und Wissen. Die Feierlichkeiten wollen ein Zeichen setzen für die Zukunft der Archäologie in Portugal. Geplant sind unter anderem neue interdisziplinäre Langzeitprojekte in der Ausgrabungsstätte Zambujal bei Torres Vedras, eine befestigte Siedlung aus der Bronzezeit, sowie die Übersetzung von Dr. Hauschilds Forschung in Évora ins Portugiesische.
 
In einer Zeit, in der interkulturelle Beziehungen vor neuen Herausforderungen stehen, gelingen Forschungsvorhaben und der Schutz kulturellen Erbes nur gemeinsam: Die enge Zusammenarbeit des DAI Madrid mit portugiesischen Institutionen wie dem Património Cultural Instituto Público (PCIP) und dem Kulturministerium ermöglicht es, gemeinsame Projekte zu realisieren und wissenschaftliche Netzwerke über Grenzen hinweg zu stärken. Die deutsche Botschaft in Lissabon unterstützt die Aktivitäten und trägt zur Vermittlung wie Vernetzung zwischen den wissenschaftlichen Institutionen beider Länder bei.