Untersuchungen zur spätzeitlichen Besiedlungsphase in Buto. Vom Wandel ökonomisch genutzter Kasemattenbauten bis hin zur sepulkralen Nachnutzung in der späten Saitenzeit

500 Jahre Siedlungsgeschichte auf 2000 m² Fläche, dokumentiert in 20 Jahren Ausgrabung in Buto. Dieses Material bildet die Grundlage zum Forschungsprojekt der 3. ZwZt - Spätzeit. Das Untersuchungsspektrum reicht von massiven Kasemattenbauten bis zur Nachnutzung der Fundamentkammern für Bestattungen.

Kasemattengebäude der Spätzeit: Fundamentkammern zweier Gebäude der sogenannten E-Schnitte 3, 4, 7 und 8 nahe des modernen Dorfes. © DAI Kairo // U. Hartung

DAI Standort  Abteilung Kairo

Laufzeit  seit 2019

Disziplinen  Ägyptologie, Archäologie, Siedlungsarchäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Clara Jeuthe

Adresse 

Email  Clara.Jeuthe@dainst.de

Laufzeit  seit 2019

Cluster/Forschungsplan  KAI - Komplexe Siedlungsformen

Fokus  Auswertung, Feldforschung, Objektforschung, Regionalforschung

Disziplin  Ägyptologie, Archäologie, Siedlungsarchäologie

Methoden  Dokumentation Fund/Befund, Feldforschung, Ausgrabungen, Fundbergung

Schlagworte  Sozio-politische Prozesse, Ägyptische Chronologiesysteme, Objekte, Gebaute Umgebung und Befunde, Mobile Objekte

Projekt-ID  2822

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4731918

Überblick

Im Rahmen einer Dissertation soll das Leben der spätzeitlichen Siedler in Buto anhand der Befunde und Funde der Grabungen des DAI unter Leitung von U. Hartung 1999–2018 untersucht werden. Die Spätzeit in Buto teilen P. French und J. Bourriau anhand der Keramikfunde in folgende Phasen ein: „Pitfill (ca. 750–725 v. Chr.), Silo (ca. 675 v. Chr.), T VII (ca. 650 v. Chr.), Kiln (ca. 600–550 v. Chr.), Cache (ca. 550–500 v. Chr.)“ (MDAIK 59, 219ff.). Zum Material der spätzeitlichen Epoche kommen Baubefunde und Funde der 3. ZwZt. hinzu, die ebenfalls im nordwestlich des Ortes Sechmawy ergrabenen Areals in den sog. E-Schnitten dokumentiert werden konnten. Das gesamte zu bearbeitende Material macht somit eine Betrachtung von ca. 500 Jahren Siedlungsleben auf einer Fläche von ca. 2000 m² möglich. Wie vielfältig dieses kleine Gebiet allein während der Spätzeit genutzt wurde, machen die Baubefunde besonders deutlich. Die erhaltenen Fundamente der einst wohl mehrstöckigen Kasemattenbauten wurden sowohl zur Lagerung genutzt, was u.a. Silos in den Fundamentkammern belegen, als in spätsaitischer Zeit auch sepulkral nachgenutzt, wie zahlreiche Bestattungen zeigen. Mithilfe der Auswertung der ca. 700 Kleinfunde (Fayencen, Ton- und Keramikobjekte, Metallobjekte, Steingefäße und Steinobjekte exklusive der Steingeräte, die von K. Kindermann und H. Riemer bearbeitet werden) soll so am Ende ein möglichst umfassendes Bild dieser Siedlungsphase in den E-Schnitten von Buto herausgearbeitet werden. 

Kasemattengebäude der Spätzeit
Kasemattengebäude der Spätzeit: Fundamentkammern zweier Gebäude der sogenannten E-Schnitte 3, 4, 7 und 8 nahe des modernen Dorfes. © DAI Kairo // U. Hartung