Überblick
Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein erfolgte die Primärdokumentation archäologischer Grabungen zumeist handschriftlich. Dies trifft auch für die deutschen Ausgrabungen in Olympia zu, die 1875 begannen. Vielfach sind die Texte in der schwer lesbaren Kurrentschrift abgefasst, was die Lesbarkeit für heutige Benutzer stark beeinträchtigt. Mit der Transkription der Grabungstagebücher und Inventare der sogenannten Alten Grabung in Olympia (1875–1881) wurde bereits 2011 begonnen. Seit 2020 werden diese Aktivitäten im Rahmen des von Friederike Fless und Oliver Pilz geleiteten Projekts "Olympia – Grabungsgeschichte(n) digital" fortgesetzt. Die Grabungstagebücher der beiden ersten Kampagnen (1875/76 und 1876/77) konnten 2024 online publiziert werden.
Das Bürgerwissenschaftsprojekt "Transkription von Notiz- und Tagebüchern der Olympiagrabung" widmet sich einem Corpus von 14 Heften aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, die von in Olympia tätigen deutschen Architekten und Archäologen verfasst wurden und sich heute im Archiv der Abteilung Athen befinden. Die Transkription und anschließende Online-Publikation der Hefte auf iDAI.publications soll ihre inhaltliche Erschließung für die weitere Forschung ermöglichen. Außerdem wird es darum gehen, ein Transkriptionsprogramm, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert, auf die vorkommenden Handschriften zu trainieren. Das Projekt zählt derzeit drei deutsche ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, die im Großraum Athen ansässig sind.
Projekt exportieren