Lucy Lloyd, Wilhelm Bleek & Felix von Luschan

Seit den 1850er Jahren erforschten Wilhelm Bleek und Lucy Lloyd die Sprache der ǀxam. Nach Bleeks Tod setze Lucy Lloyd diese Arbeit fort und suchte nach ihrer Rückkehr aus Südafrika einen Verleger für die von George Stow angefertigten Felsbildkopien. Felix von Luschan erkannte deren Wert und versuchte die Publikation zu unterstützen.

Nachlasssammlung Felix von Luschan, Staatsbibliothek zu Berlin. © Foto: K. Loges, DAI KAAK; Nachlasssammlung Felix von Luschan, Handschriftensammlung, Staatsbibliothek zu Berlin. // Loges, Kathrin

DAI Standort  Commission for Archaeology of Non-European Cultures

Laufzeit  seit 2022

Disziplinen  Geschichtswissenschaften, Wissenschaftsgeschichte

Projektverantwortlicher  PD Dr. Jörg Linstädter, Kathrin Loges

Adresse  Dürenstr. 35-37 Bonn , 53173 Bonn

Email  Joerg.Linstaedter@dainst.de

Laufzeit  seit 2022

Disziplin  Geschichtswissenschaften, Wissenschaftsgeschichte

Methoden  Korrespondenzanalyse

Projekt-ID  5912

Überblick

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts widmete sich der aus Bonn stammende Sprachforscher Wilhelm Bleek gemeinsam mit Lucy Lloyd in Südafrika der Erforschung der Sprache der ǀxam. Zusammen dokumentierten sie über Jahre hinweg sowohl die Grammatik, als auch die in dieser Sprache tradierten Fabeln, die sie von den ǀxam erlernten. Nach Bleeks Tod setze Lucy Lloyd die gemeinsam begonnene Arbeit fort. In Europa suchte Lloyd nach ihrer Rückkehr aus Südafrika zuerst in London und anschließend in Berlin nach einem Verleger für die von George Stow angefertigten Kopien der Felszeichnungen aus Südafrika. Durch ein zufälliges Treffen entstand der Kontakt zu Felix von Luschan, dem Direktor des Königlichen Museums für Völkerkunde in Berlin. Luschan erkannte die Felsbildkopien und Photographien, die sich in Lloyds Besitz befanden, als etwas Erhaltenswertes und versuchte sie bei deren Publikation zu unterstützen.

Auf Grundlage der zwischen Lucy Lloyd und Felix von Luschan geführten Korrespondenz lassen sich weniger bekannte Aspekte der wissenschaftlichen Arbeit von Lloyd, Bleek und Luschan beleuchten. Die Briefe geben Einblicke in das Sammelverhalten des Berliner Völkerkundemuseums und die Netzwerke, die Lloyd und Luschan von Südafrika bis nach Europa unterhielten. Die von Lloyd und Luschan geplante Veröffentlichung der Felsbildkopien scheiterte letztlich an mangelnden finanziellen Mitteln. Dieser (gescheiterte) Publikationsprozess steht im Fokus des Projektes.

Die Publikation der Felsbildkopien drohte an den Hohen Kosten zu scheitern. Felix von Luschan an Lucy Lloyd, 24. Dezember 1907, SMB-EM, I/MV0741, E 1944/1907, 172, Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin. © Original und digitale Bereitstellung: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin. // Luschan, Felix
Felix von Luschan erkannte den Wert der Fotografien und Felsbildkopien, die sich im Besitz von Lucy Lloyd befanden und versuchte deren Publikation zu unterstützen. Lucy Lloyd an Felix von Luschan, 25. April 1907, SBB-HS, NL Luschan, Mp. Lloyd, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz. © Foto: K. Loges, DAI KAAK; Nachlasssammlung Felix von Luschan, Handschriftensammlung, Staatsbibliothek zu Berlin. // Loges, Kathrin
Portraitaufnahme von Lucy Lloyd, circa 1880. © Schutzfrist ausgelaufen // unbekannter Fotograf
Porträtaufnahme von Felix von Luschan, 1885. © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum /CC BY-NC-SA 4.0 // unbekannter Fotograf, Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte
Nachlasssammlung Felix von Luschan, Staatsbibliothek zu Berlin. © Foto: K. Loges, DAI KAAK; Nachlasssammlung Felix von Luschan, Handschriftensammlung, Staatsbibliothek zu Berlin. // Loges, Kathrin