Überblick
Das Projekt zielt auf die interdisziplinäre archäometrische Untersuchung von Keramik und ihrer Tonquellen ab, die auf systematisch gewonnenen, repräsentativen Proben beruht. Der geografische Rahmen deckt das Gebiet der südlichen Levante bis NW-Arabien (Hejaz) mit den Oasen von Qurayyah (Projektteil Universität Wien) und Tayma (Projektteil DAI) ab, eine Region intensiver Kontakte. An den genannten Oasen finden Kooperationsprojekte mit der Heritage Commission des Kulturministeriums von Saudi-Arabien statt.
Neben Makroskopie und Petrographie dient die Neutronenaktivierungsanalyse (NAA) der Charakterisierung der chemischen Zusammensetzung des Tons, die als Indikator für die Rekonstruktion der Provenienz dient. Im Unterschied zur bislang sporadischen Anwendung der NAA in der Region setzt das Projekt auf eine statistisch valide Probengröße (ca. 100 Proben pro Fundort). Dadurch werden neue methodische Maßstäbe gesetzt.
Die in dieser Form erstmals durchgeführte vergleichende Untersuchung (Pella, Tell Kheleifeh, Smakieh, Barqa el-Hetiye) soll die Dynamiken der technologischen und kulturellen Kontakte im Untersuchungsgebiet zwischen dem späten 4. und dem 1. Jt. v. Chr. erfassen.
Das Projekt profitiert von der in Tayma belegten Keramiksequenz vom späten 4.–1. Jt. v. Chr. Die Erforschung der regionalen interkulturellen Beziehungen anhand von Keramik als Bestandteil der materiellen Kultur kann durch dieses Projekt in jedem Fall auf eine neue Grundlage gestellt werden. Als Ergebnis ist ein digitaler Atlas der regionalen Keramikrepertoires von der frühen Bronze- bis zur Eisenzeit vorgesehen.
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