Überblick
In der späten römischen Kaiserzeit und zu Beginn der Völkerwanderungszeit fanden im Bereich der Wasserscheide zwischen dem Dnjepr und dem Severski-Donez umfangreiche Siedlungsaktivitäten statt, an denen die Černjachov- und die Kiewer Kultur sowie nomadische sarmatische Stämme beteiligt waren. Darauf folgte die frühslawische Penkovka-Kultur. In diesem Projekt geht es um die Erforschung der Siedlungs- und Landschaftsgeschichte sowie des Kulturtransfers in dieser Region.
Bisher widmete sich die Forschung vor allem der Černjachov-Kultur, die dort im 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. verbreitet war. Auf der Grundlage älterer Untersuchungen haben aktuelle Ausgrabungen und Prospektionen ein genaueres Bild der Besiedlung während dieser Zeit ergeben. In einigen Gebieten, die systematisch durch Geländeuntersuchungen erkundet wurden, konnte festgestellt werden, dass der Abstand zwischen den einzelnen Siedlungen nur wenige Kilometer betrug, was auf eine insgesamt dichte Besiedlung schließen lässt. Die Siedlungsplätze befanden sich hauptsächlich auf Černosem und umfassten Flächen von 2,5-17 Hektar.
Angesichts der Unterschiede in der Siedlungsgröße kann man davon ausgehen, dass es einzelne Siedlungen gab, die die Hauptsiedlung in einer Mikroregion darstellten. Ein solcher Ort ist vermutlich die Siedlung Voitenki 1, in der 2004 Ausgrabungen der Universität Charkiv begannen. Diese Ausgrabungen werden unterstützt und die Untersuchungen dort sind in das Projekt eingebunden.
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