FADENKREUZ - CROSSING THREADS Textile Techniken und Flächenkonstruktionen im ostasiatischen Raum ab 3000 Jahre vor heute
Textilkunst und die Technologien zur Erzeugung textiler Flächen gehören zum immateriellen Kulturerbe der Welt. Als Bestandteile von Kleidung formen sie das Erscheinungsbild der meisten Menschen. Doch ihre Ursprünge und frühesten Entwicklungsschritte können nur selten erforscht werden, weil Textilien und die Geräte zu ihrer Herstellung in den meisten Bodenmilieus spurlos zerfallen. In den extrem trockenen Gebieten Zentral- und Ostasiens jedoch haben sich einige Objekte erhalten.
Anzahl und Art der Flächenkonstruktionen in gut erhaltenen archäologischen Textilien sind dort erstaunlich groß und divers. Außergewöhnliche Elemente wie ein 11 Meter langer Flechtstoff für eine Rockrüsche aus über 500 Wollfäden, Webstoffe mit großflächigen Musterungen in Zwirnbindung und filigrane Blumenmuster in Köperwirkerei neben fließenden Farbverläufen sind Beispiele aus dem Repertoire faszinierender Techniken in den Kleidungsfunden entlang der Seidenstraßen, die erst durch Rekonstruktionen vollständig verstanden werden können.
Diese und weitere Techniken bekommen mit diesem Projekt ihre eigene öffentliche Plattform. Wir wollen das alte Technikwissen mit einer Mustersammlung und Datenbank für heutige und zukünftige an Textilproduktion und Bekleidung interessierte NutzerInnen bereitstellen.
Das Fadenkreuz ist unser Leitmotiv, weil es eines der wichtigsten Begriffe der Webterminologie ist. Jede Weberin kennt und praktiziert den Handgriff, er ist Voraussetzung und damit Symbol für die Transformation einer Masse von Fäden in die Systematik einer geplanten Flächenstruktur.
Basierend auf der Forschung im Projekt SILK ROAD FASHION werden textile Konstruktionen unter die Lupe genommen und mit Fotos, Zeichnungen, Videos und Reproduktionen begreifbar gemacht.
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