Überblick
Luftangriffe, Bodenkämpfe, Plünderungen von Museen und Archiven, Raubgrabungen, illegaler Kulturgüterhandel sowie unautorisierte Baumaßnahmen und extreme Regenfälle in Folge des Klimawandels führen im Jemen zu einer zunehmenden Zerstörung des kulturellen Erbes. Der Ancient Yemen Digital Atlas (AYDA) dient der systematischen Erfassung antiker Fundstellen und Kulturgüter in einem englisch- und arabischsprachigen WebGIS-basierten Denkmalinformationssystem. Antike Fundorte, Denkmäler und Kulturgüter werden dabei über verschiedene Datenbanken etwa mit historisch, archäologisch und konservatorisch relevanten Daten sowie Informationen aus dem Antikenhandel verknüpft. Da ein systematischer Bestandskatalog der Fundplätze bislang im Jemen nicht existierte, übernimmt der Atlas auch die Funktion eines Denkmalregisters. Die seither 32.000 aufgenommenen Fundorte wurden dabei über Luft- bzw. Satellitenbildauswertung identifiziert und durch den Abgleich mit Forschungsdaten und wenn möglich durch vor Ort gesammelte Informationen wie Fotos verifiziert.
Hauptaufgabe von AYDA ist gerade in den Krisenzeiten das Monitoring und die Schadenskartierung besonders gefährdeter Fundstätten und die Dokumentation möglicher Ursachen. Mit der Antikenbehörde wird das Ausmaß der Schäden klassifiziert, um spätere Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten zu planen. Ein Monitoring-Tool und eine Datenbank zum Antikenhandel dienen der Beobachtung und Verfolgung des illegalen Kulturgüterhandels.
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