Ancient Yemen Digital Atlas

Instabile politische Machtverhältnisse, Krieg und wirtschaftliche Krise sowie der Klimawandel führen im Jemen zu einer zunehmenden Zerstörung des Kulturerbes. Der Ancient Yemen Digital Atlas dient als Denkmalregister und erfasst antike Fundstellen und Kulturgüter des Jemen. Hauptaufgabe ist das Monitoring der Schäden am Kulturerbe.

Ancient Yemen Digital Atlas (Map data © 2023 Google Image © Data SIO, NOAA, U.A. Navy, NGA, GEBCO, Image Landsat / Copernicus) © DAI, Außenstelle Sanaa // Josephine Schoeneberg

DAI Standort  Orient-Abteilung, Außenstelle Sanaa

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  seit 2017

Disziplinen  Geographie, Kulturgüterschutz, Site management

Projektverantwortlicher  Dr. Iris Gerlach

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Iris.Gerlach@dainst.de

Team  Dr. Sarah Japp, Dipl.-Ing. Mike Schnelle

Laufzeit  seit 2017

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  OA - Forschungsdaten und Wissenstransfer, OA - Kulturerhalt

Fokus  Kulturerhalt/Cultural Heritage, Auswertung

Disziplin  Geographie, Kulturgüterschutz, Site management

Methoden  Datennachnutzung, Dokumentation, Digitale Dokumentation, Digitale grafische Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Elektronische Datenverarbeitung, Restaurierungs- und Denkmalpflegemethoden, Monitoring

Partner  General Organisation of Antiquities, Manuscripts and Museums (Jemen), Friedrich-Schiller-Universität Jena, Forschungsstelle Antikes Südarabien und Nordostafrika

Förderer  Auswärtiges Amt - Kulturerhaltprogramm, Außenstelle Sanaa der Orient-Abteilung

Schlagworte  Aktivitäten, Disziplinen und Fachrichtungen, Geographie, Kulturgüterschutz, Luftbildarchäologie, Site management, Südarabische Archäologie, Südarabische Epigraphik, Chronologien, Bronzezeit, Eisenzeit, Islamische Zeit, Neuzeit, Vorgeschichte, Objekte, Gebaute Umgebung und Befunde, Mobile Objekte

Projekt-ID  5715

Überblick

Luftangriffe, Bodenkämpfe, Plünderungen von Museen und Archiven, Raubgrabungen, illegaler Kulturgüterhandel sowie unautorisierte Baumaßnahmen und extreme Regenfälle in Folge des Klimawandels führen im Jemen zu einer zunehmenden Zerstörung des kulturellen Erbes. Der Ancient Yemen Digital Atlas (AYDA) dient der systematischen Erfassung antiker Fundstellen und Kulturgüter in einem englisch- und arabischsprachigen WebGIS-basierten Denkmalinformationssystem. Antike Fundorte, Denkmäler und Kulturgüter werden dabei über verschiedene Datenbanken etwa mit historisch, archäologisch und konservatorisch relevanten Daten sowie Informationen aus dem Antikenhandel verknüpft. Da ein systematischer Bestandskatalog der Fundplätze bislang im Jemen nicht existierte, übernimmt der Atlas auch die Funktion eines Denkmalregisters. Die seither 32.000 aufgenommenen Fundorte wurden dabei über Luft- bzw. Satellitenbildauswertung identifiziert und durch den Abgleich mit Forschungsdaten und wenn möglich durch vor Ort gesammelte Informationen wie Fotos verifiziert.

Hauptaufgabe von AYDA ist gerade in den Krisenzeiten das Monitoring und die Schadenskartierung besonders gefährdeter Fundstätten und die Dokumentation möglicher Ursachen. Mit der Antikenbehörde wird das Ausmaß der Schäden klassifiziert, um spätere Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten zu planen. Ein Monitoring-Tool und eine Datenbank zum Antikenhandel dienen der Beobachtung und Verfolgung des illegalen Kulturgüterhandels. 

AYDA Aufbau
Struktureller Aufbau der IT-Komponenten des Ancient Yemen Digital Atlas © DAI, Außenstelle Sanaa // Josephine Schoeneberg, Iris Gerlach, Sarah Japp
Ma'in, Satellitenbild 2002
Ma'in/Jemen. Satellitenbild von 2002, auf welche Raubgrabungen sichtbar sind (Google Earth Image © DigitalGlobe) © DAI, Außenstelle Sanaa // Josephine Schoeneberg
Ma'in, Satellitenbild 205
Ma'in/Jemen. Satellitenbild von 2005, welches eine Zunahme der Raubgrabungen belegt (Google Earth Image © DigitalGlobe). © DAI, Außenstelle Sanaa // Josephine Schoeneberg
Marib Monitoring
Das Monitoring von Bautätigkeit in der sabäischen Hauptstadt Marib im Jahr 2017 (Google Earth Image © 2018 DigitalGlobe; monitoring DAI, Josephine Schoeneberg, Holger Hitgen) © DAI, Außenstelle Sanaa // Josephine Schoeneberg, Holger Hitgen
Sabir, Zerstörungen
Sabir, Jemen. Große Bereiche wurden durch illegale Bebauung und landwirtschaftliche Nutzung zerstört, wie hier im Zentralbereich der Siedlung „Sabir 5“ mit Kult- und Lagerbauten (Map data © Google, Image © CNES / Airbus, Imagery Date: 10/6/2020). © DAI, Außenstelle Sanaa // Josephine Schoeneberg