Archäologisches Projekt Nasca-Palpa, Peru

Bodenzeichnungen bzw. Scharrbilder wurden zuerst in der Paracas-Zeit (800-200 v. Chr.) angelegt und entwickelten sich in der frühen und mittleren Nasca-Zeit (0-450 n. Chr.) zur vollen Blüte. Nach der Nasca-Zeit (600 n. Chr.) wurden keine Geoglyphen mehr hergestellt. © DAI-KAAK // Markus Reindel

Raum & Zeit

Topographie

Die zentralen Anden sind ein Hochgebirge in den Tropen. Zwischen der Küstenwüste im Westen und den gletscherbedeckten Berggipfeln im Osten finden sich die unterschiedlichsten ökologischen Zonen, die im Laufe der Zeit einem klimatischen, landschaftlichen und kulturellen Wandel unterworfen waren. Das Untersuchungsgebiet umfasst das Flusssystem der Täler von Palpa, einen geographisch scharf gegen die nördlich und südlich angrenzende Wüste definierten Raum mit Hunderten archäologischer Siedlungen. In den vier Hauptregionen Küste, Andenfuß, Täler und Hochgebirge haben sich Menschen im Laufe der Jahrtausende in verschiedenster Weise mit wechselnden Wirtschaftsformen an die Umwelt angepasst. Unterschiedliche Kulturstufen sind durch jeweils abweichende Siedlungsstandorte und Siedlungsformen geprägt.

Geschichte

Die Küstenwüste Südperus ist zumindest seit der Formativzeit (Initialzeit 1800–800 v. Chr., Paracas-Kultur 800–200 v. Chr.) permanent besiedelt.

In der Frühen Zwischenperiode (200 v. Chr. – 600 n. Chr.) erlebte sie mit der Nasca-Kultur eine Blüte. Die extreme Aridisierung des Klimas gegen Ende der Nasca-Zeit führte jedoch zu einem kulturellen Niedergang. Erst in der Späten Zwischenperiode (1000–1400 n. Chr.), in einer Phase zunehmender Feuchtigkeit, kam es zu einem erneuten Aufschwung der Bevölkerungsentwicklung. Die Herrschaft der Inka (ab ca. 1400) wurde mit der Ankunft der Spanier in Peru (1532) beendet.

Danach war die Region Teil des spanischen Kolonialreiches.

Heute haben sich nur noch wenige vorspanische Traditionen in dieser Region erhalten.