Überblick
Seit dem Beginn der römischen Präsenz auf der iberischen Halbinsel vergehen beinahe zwei Jahrhunderte, bis schließlich auch der äußerste Nordwesten in das Imperium Romanum eingegliedert wird. Nach der Eroberung gewinnt die lange außerhalb des römischen Machtbereichs liegende Region auf wirtschaftlichem, militärischem und administrativem Plan rasch an Bedeutung. Dieser Prozess wirft die Frage auf, welche Bedingungen diese Entwicklung ermöglichten und in welchem Zusammenhang sie mit der römischen Präsenz standen. Andere Indizien deuten eher auf eine Kontinuität der indigenen Kultur hin, wie etwa auf dem Gebiet der Religion oder der Onomastik, sodass die römische Lebensweise und einheimische Gewohnheiten noch jahrhundertelang nebeneinander existieren. Es entstehen aber auch neue Ausdrucksformen, die man als kulturelle Amalgame bezeichnen könnte. Vor diesem Hintergrund untersucht das althistorische Projekt Phänomene der gegenseitigen Beeinflussung und kreativen Verbindung ebenso wie solche der Koexistenz oder der Abgrenzung. Diese auf den ersten Blick dichotom erscheinenden Prozesse sollen für die conventus Asturum, Bracaraugustanus und Lucensis in ihrer Gewichtung und gegenseitigen Beeinflussung anhand von literarischen, epigraphischen und numismatischen Quellen analysiert werden.
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