Überblick
Die Rolle zentraler Versammlungsorte in neolithischen Gesellschaften ist in der Archäologie in letzter Zeit vielfach betont worden. In diesem Projekt möchten wir zu dieser Diskussion beitragen, indem wir eine bestimmte Region, Falbygden in Westschweden, analysieren. Das Gebiet ist hierfür besonders gut geeignet, da es gut erhalten ist, eine stark strukturierte Landschaft aufweist und das Neolithikum vor Ort bereits gut archäologisch erforscht ist.
Im Mittelpunkt stehen von Grabensystemen und Palisaden umschlossene Stätten, von denen man annimmt, dass sie eine wichtige Rolle bei der Reproduktion neolithischer Gesellschaftssysteme gespielt haben. Solche Stätten sind aus Südskandinavien und weiten Teilen Mittel- und Westeuropas bekannt, wurden aber bisher in Westschweden noch nicht entdeckt. Das Projekt zielt darauf ab, neolithische Zentralorte in diesem Gebiet zu lokalisieren und ihre Beziehung zu anderen Landschaftselementen wie Siedlungen und Ganggräbern sowie zu Kommunikationswegen und natürlichen Merkmalen zu analysieren. Dies trägt wesentlich zu unserem Verständnis der neolithischen Landschaft und Gesellschaft bei. Das Projekt setzt eine Kombination aus Fernerkundung, geophysikalischer Prospektion, GIS-Modellierung und archäologischer Feldarbeit ein. Das RGK bringt insbesondere ihre Expertise in der geophysikalischen Prospektion in dieses internationale Projekt ein.
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