Überblick
Das Projekt MIGRATE zielt darauf ab, durch stochastische räumliche Modellierung neue Einblicke in die Populationsdynamik zu liefern, die zur Migration von Gruppen vom Festland auf die Insel Zypern im östlichen Mittelmeer in einer kritischen Periode (Spätpleistozän, 45-12 kya) führten. Diese Modellierung wird unser Verständnis des Timings sowie der klimatischen und sozialen Faktoren, die für die anfängliche Kolonisierung Zyperns wichtig waren, erheblich verbessern. Das Projekt zielt darauf ab, neue Forschungsbereiche auf dem Gebiet der zypriotischen Archäologie zu etablieren, die traditionelle chronologische Grenzen über das Holozän (aktuelle Warmzeit) hinaus zu erweitern, und innovative und interdisziplinäre Methoden der archäologischen Forschung anzuwenden.
Das Potenzial der Mittelmeerinseln bei der Aufklärung der Chronologie der Ausbreitung und Anpassung von Menschen an Inseln und Küsten ist aufgrund der vorherrschenden Annahme des Meeres als Barriere für menschliche Bewegungen und von Inseln als "feindliche" Umgebungen für frühe Jäger und Sammler weitgehend unerforscht geblieben. MIGRATE stellt diese veralteten Narrative in Frage und schlägt einen innovativen multidisziplinären Ansatz vor, um die Untersuchung des Pleistozäns auf den Inseln des östlichen Mittelmeers mit besonderem Fokus auf Zypern zu beschleunigen. Eindeutige Beweise für die erfolgreiche frühe Nutzung von Inselumgebungen in anderen Teilen der Welt (z. B. Indo-Pazifik-Region) bereits seit 100 kya, unterstreichen die Notwendigkeit diese Fragen im Mittelmeerraum erneut zu untersuchen und ihre Gültigkeit im Lichte neuer Technologien, Feldmethoden und Daten zu testen.
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