Forschung
Der Kulturtransfer zwischen Südarabien und dem nördlichen Horn von Afrika im 1. Jahrtausend v. Chr. ist bislang wenig erforscht. Insbesondere die Rolle der autochthonen Bevölkerung und ihrer materiellen Kultur und Architektur ist hinsichtlich dieses Zeitraums weitestgehend unklar. Die Forschungen am Fundplatz Addi Akaweh nahe Wukro sollen Fragen zur Einwanderung sabäischer Bevölkerungsgruppen aus Südarabien in das äthiopische Hochland im frühen 1. Jahrtausend v. Chr. und den dadurch hervorgerufenen Prozess des Kulturkontaktes klären. Damit verbunden ist zudem die Untersuchung nach den lokalen Vorläuferkulturen des 2. Jahrtausends v. Chr. (RAMA link) Addi Akaweh markiert einen Ort innerhalb einer der wichtigsten archäologischen Landschaften des äthio-sabäischen Kulturraums im östlichen Tigray. Dies ist unter anderem durch den bereits durch das DAI freigelegten Tempel des sabäischen Hauptgottes Almaqah aus dem 8./7. Jahrhundert v. Chr. belegt. Analog zu anderen äthio-sabäischen Fundorten mit langer Kultkontinuität wird das Hauptheiligtum des Fundplatzes allerdings auf der höchsten Erhebung unterhalb der Kirche Abunä Gärima vermutet. Spolien von Libationsaltären und Weihrauchbrennern mit Königsinschriften aus dem Kirchengebäude unterstützen diese Annahme.
Projekt exportieren