Überblick
Im Frühjahr 2021 wurde die Wiederaufnahme des Makhul-Staudammbauprojektes im Irak angekündigt, das bereits vor zwanzig Jahren begonnen, aber mit dem Dritten Golfkrieg unterbrochen wurde. Der Tigris-Stausee südlich von Mosul und unweit der Ruinen der antiken Stadt Assur hätte eine Fläche von 260 km² überflutet und mehr als 200 archäologische Stätten bedroht, von denen bisher weniger als 10% archäologisch untersucht wurden. Eine der Stätten ist die 2003 zur UNESCO-Weltkulturerbestätte ernannte antike Stadt Assur, die auch aufgrund der Bedrohung durch den Damm auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten gesetzt wurde. In der Makhul-Region, die seit dem 7. Jahrtausend vor unserer Zeit eine wichtige Transferregion für gesellschaftliche und technologische Entwicklungen darstellt, drohte ein großer Verlust kulturellen Erbes.
Um das archäologische Erbe im Makhul-Gebiet zu schützen, haben das irakische State Board of Antiquities and Heritage, die Orient-Abteilung und die KulturGutRetter des Deutschen Archäologischen Instituts mit Unterstützung des Auswärtigen Amts das Projekt "Notdokumentation in Assur- und dem Makhul-Gebiet" ins Leben gerufen. Fernerkundungsmodellierungen und lokale Untersuchungen schufen eine Grundlage für Schutzkonzepte.
Das Projekt stellte eine wichtige Ergänzung zu den bisherigen Bemühungen um den Schutz des kulturellen Erbes im Irak dar. Im Juni 2023 wurde von der Aufgabe des Stauseebauprojekts durch die irakische Seite berichtet.
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