Überblick
Während zahlreiche Projekte der RGK auf ökonomische, soziale bzw. sakrale Raumerschließung und -nutzung ausgerichtet sind, stehen in diesem Projekt symbolische, psychologische und im weitesten Sinne metaphysische Aspekte, vor allem aber die physische, körperliche Seite der Interaktion von Personen und Gruppen im Fokus. Interaktionen von Individuen und Gruppen miteinander und mit ihrer Um- und Mitwelt werden nicht nur von rationalen Überlegungen bestimmt, z. B. gezielter Nutzung natürlicher Ressourcen oder (macht-)politisch begründeter Netzwerkbildung o. ä., auch die Physis des menschlichen Körpers einerseits und die Psyche von Individuen andererseits sind wichtige Parameter für Interaktionen und für historische Entwicklungen. Faktoren wie das Selbstbild, das Bild des Anderen, das Verständnis von Individualität (oder Dividualität) und von Sozialbeziehungen, die Haltung zu Veränderungen und Umbrüchen (auf individueller wie gesellschaftlicher Ebene) können sich in körperbezogenen Praktiken niederschlagen. Insbesondere Krisen, Krankheit und Tod – in der modernen Gesellschaft oft aus dem Sichtfeld gedrängte Phänomene –, aber auch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Anforderungen (Schönheits- oder Körperidealen) können Herausforderungen sein, die durch körpermanipulierende Praktiken bewältigt werden sollen. Ein Fokus liegt dabei auf peri- und postmortalen Transformationen von Körpern und der Frage, wie sie sich an Knochen nachweisen lassen.
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