Eisenzeitliche Großsiedlungen und ihr Umfeld

Übersicht zu verschiedenen Prospektionsmaßnahmen und Ausgrabungsflächen in Macnhing © DAI-RGK // Maria Kohle

Forschung

Teilprojekte

Für Manching stehen neben der Publikation der RGK-Grabungen und zugehöriger Teilprojekte vor allem auf aktuelle sozial-ökologische und ökonomische Fragestellung eingehende Synthesen aus, die die vorliegenden Befund- und Fundvorlagen kombiniert auch im Vergleich zu anderen eisenzeitlichen Fundplätzen auswerten. Hier unterstützt und beteiligt sich die RGK an Drittmittelanträgen für die weitere Auswertung und Einbettung des Fundplatzes in eisenzeitliche Produktions- und Distributionslandschaften.

Für den Dünsberg wurden im Umfeld in den letzten Jahren Prospektionen einer Eisenproduktionslandschaft durchgeführt. Die RGK hat hier u. a. geophysikalische Untersuchungen in Weyer-Oberbrechen vorgenommen. Ferner ist insbesondere für die Spätzeit im 1. Jh. v. Chr. das Verhältnis zur römischen Stadtgründung Waldgirmes zu klären.

In Zusammenarbeit mit Daniel Scherf (ehem. Universität Marburg) wurde 2019/2020 ferner eine Prospektion des Höhensiedlungskomplexes von Horodiște-Ţipova, Lkr. Rezina, Republik Moldau durchgeführt, deren Auswertung eine weitere Erforschung der Siedlungskonzentration wünschenswert erschienen läßt. Hier bietet sich zudem die Chance, west- und osteuropäische Großsiedlungen in ihrer Siedlungs- und Versorgungsstruktur zu vergleichen.

Im Rahmen einer neuen Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Wien und dem Österreichischen Archälogischen Institut wird Hallstatt als Salzlandschaft thematisiert. In Pilotstudien sollen ausgewählte Knotenpunkte (Waschenberg/Bad Wimsbach, Linz-Neubau) und spezielle Wirtschaftsflächen (Dachsteinplateau) der Hallstätter Produktions- und Ressourcenlandschaft in verschiedenen Naturräumen (Alpenraum, Alpenvorland) weiter in Hinblick auf Mobilitäts-, Besiedlungs- und Mensch-Umwelt-Dynamik untersucht werden.

Anhand dieser (befestigten) Großsiedlungen bzw. Produktionszentren und ihrer Netzwerke werden Ressourcen- und Produktionslandschaften analysiert und verglichen. Dabei sollen die jeweiligen Wechselspiele und ihre Bedeutung für die Entwicklung von Siedlungsstrukturen und soziale Dynamiken, aber auch Reaktionen auf Herausforderungen und Krisen untersucht werden.