Gadara/Umm Qays Hinterland Survey (Jordanien)

Der Fokus liegt auf der Darstellung der Siedlungs- und Umweltgeschichte der Region im äußersten Nordwesten Jordaniens vom Altpaläolithikum bis in die Neuzeit. Diese bildet die Grundlage zum Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen syrischer Hochebene, Jordantal und jordanischem Hochland, aber auch zwischen der antiken Stadt und Umland

Übersicht vom Surveygebiet. Blick nach Nordosten. © DAI // Claudia Bührig

DAI Standort  Orient-Abteilung, Außenstelle Damaskus

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  seit 2010

Disziplinen  Umweltarchäologie, Landschaftsarchäologie

Projektverantwortlicher  Dr.-Ing. Claudia Bührig

Adresse 

Email  Claudia.Buehrig@dainst.de

Team  Dipl.-Ing. (FH) Christian Hartl-Reiter, Helena Brinckmann

Laufzeit  seit 2010

Projektart  Einzelprojekt

Disziplin  Umweltarchäologie, Landschaftsarchäologie

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Dokumentation, Feldforschung, Materialuntersuchungen, Prospektionsmethoden, Räumliche Auswertungen, Structure from Motion (SfM), Vergleiche

Partner  Department of Antiquities of Jordan (DoA), Referat Naturwissenschaften an der Zentrale, Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN), HafenCity Universität Hamburg (HCU) - Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung

Förderer  Außenstelle Damaskus der Orient-Abteilung

Projekt-ID  5591

Überblick

In Zusammenarbeit mit Department of Antiquities of Jordan und dem naturwissenschaftlichen Referat führt die Außenstelle Damaskus einen Survey im Hinterland der antiken Stadt Gadara durch.

Aufgrund der geographischen Lage blieb diese Gegend bis in jüngste Zeit Sperrgebiet. Die mittlerweile zunehmende Öffnung gefährdet die kulturellen Hinterlassenschaften und erfordern eine zeitnahe Dokumentation. Dies sind vor allem rezente infrastrukturelle Maßnahmen, wie Straßen- und Siedlungsbau, oder aber Planierungen und Terrassierungen zur Felderwirtschaft. Hinzu kommt der Jahrhunderte bis Jahrtausende andauernde Prozess der Bodenveränderung und -erosion, der seine Spuren hinterlassen hat bzw. Spuren verwischt, wie auch rezente und subrezente Einflüsse, anthropogener oder natürlicher Ursache, die Gegend weiter überformen.

Unter Einbeziehung und Rekonstruktion klimatologischer, biogeographischer und hydrographischer Daten der jeweiligen Zeiträume soll über die menschlichen Aktivitäten in diesem Gebiet Auskunft gegeben werden. Da dieses erst jüngst wieder zugänglich gemacht wurde, handelt es sich insbesondere hinsichtlich der Frühzeit um Grundlagenforschung.

Die systematische Oberflächenerkundung in diesem heute kargen und zum Teil schwer zu begehenden Gelände erbrachte bislang mehr als eintausend Fundstellen, welche neben kleineren Siedlungen sowohl Baustrukturen, wie Installationen im Fels, Wachtürme, Gräber, Terrassenmauern und Wassertunnel, aber auch Abris, Flächenabsammlungen beinhaltet.

Surveygebiet. Kartierung der Fundplätze © DAI // Christian Hartl-Reiter, Claudia Bührig
Fundplatz im Wadi © DAI // Claudia Bührig
Wasserrinne © DAI // Claudia Bührig
Siedlungsplatz. Hügel 8.5 im Wadi Mintanra © DAI // Claudia Bührig
Dendochronologische Probenentnahme © DAI // Klaus-Uwe Heussner
Wassertunnel © DAI // Dörte Rokitta-Krumnow
Steinbruch (SUQ991) © DAI // Dörte Rokitta-Krumnow
Blick aus dem Umland auf den Siedlungshügel von Gadara © DAI // Claudia Bührig
Faustkeil. © DAI // Christian Hartl-Reiter
Handäxte © DAI // Christian Hartl-Reiter