Training von Museumspersonal an den KGR-Rettungsmodulen im Sudan. © DAI, Zentrale // Pawel Wolf

Konzept

Konzept

Das Projekt KulturGutRetter wird in mehreren Kompetenzbereichen entwickelt, die jeweils das Know-how und die Erfahrung der drei Projektpartner mobilisieren: mobiles Kulturerbe, immobiles Kulturerbe, IT & Daten, Einsatz & Logistik.  Gemeinsam entwickeln sie Minimum Standard Procedures (MSPs), Ausrüstungen und ein geschultes Netz von Experten. 

Um mobiles Kulturgut im Einsatz optimal dokumentieren und erstversorgen zu können, entwickeln Fachleute der KulturGutRetter am LEIZA ein mobiles luftverfrachtbares Labor und dazugehörige wissenschaftlich basierte Minimum Standard Procedures (MSPs). Dazu gehören Modultische für Fotodokumentation, Nass- und Trockenreinigung sowie Verpackung an denen beispielsweise archäologische Objekte erstversorgt werden können.

Im Bereich immobiles Kulturgut befassen sich Fachleute am Architekturreferat des DAI damit beschädigte oder zerstörte Baudenkmäler zu schützen und zu stabilisieren sowie wichtige Ausstattungstücke und kulturelle Objekte jeder Art zu retten und zu bewahren. Dazu gehört die Etablierung von Standardprozeduren für die Notdokumentation, die Lage- und Zustandsbewertung von historischen Gebäuden und ihrer Ausstattung, sowie die Durchführung von Notmaßnahmen im Bereich der Stabilisierung, des Schutzes, der Bergung oder der Evakuierung ausgewählter Stücke des Bauwerks.

Fachleute des IT-Referats des DAI entwickeln im Bereich IT & Daten die im Einsatz verwendeten digitalen Applikationen, der Open-Source-GIS-Software QField und der am DAI entwickelten Software iDAI.field weiter. Das Team Einsatz & Logistik bildet die Schnittstelle zum Leitungs- und Koordinierungsstab des THW in Deutschland und koordiniert den Transport von Ausrüstung und Personal der Cultural Heritage Response Unit (CHRU).

Der Aufbau eines Netzwerks von haupt- und ehrenamtlich tätigen Fachleuten sowie deren Aus- und Weiterbildung ist ein wichtiger Baustein des Rettungsmechanismus. An der Schnittstelle zu den THW-Ausbildungsstrukturen werden deshalb, digitale Lernplattformen und Onboarding-Prozesse erarbeitet.

Für den fertigen Mechanismus und zukünftige Einsätze ist die Nutzung des EU-Katastrophenschutzverfahrens (UCPM)  für den Kulturgüterschutz vorgesehen. Das DAI und THW setzen sich im Rahmen des Projekts PROCULTHER-NET (2022-2023) and PROCULTHER-NET2 (2024-2025), das von der DG ECHO der Europäischen Kommission gefördert wird, für die internationale Vernetzung mit Partnern von Kulturgut- und Zivilschutz ein.