Überblick
Ein von der DFG finanziertes Projekt um den Hohenasperg bei Stuttgart konnte aufzeigen, daß zwischen dem 8. und 3. Jh.v.Chr. im mittleren Neckarland einschneidende Veränderungen stattfanden: Nach einer Phase von Subsistenzwirtschaft, die von vereinzelt gelegenen gehöftartigen Anlagen betrieben wurde, ändern sich ab dem 6. Jh. v. Chr. Siedlungslage, -größe und -weise. Zeitgleich ist das vermehrte Aufkommen von Metallfunden, Briquetageüberresten und Hinweise auf Metallurgie zu beobachten. Dazu ist mit den ab Ha D2 auftretenden späthallstattzeitlichen “Fürstengräbern” wie Eberdingen-Hochdorf ein starker Bezug nach Süden in den Golaseccaraum und darüber hinaus gegeben.
Das mittlere Neckarland verfügt zwar nicht unmittelbar über Rohstoffe, kontrollierte sie aber (Eisen aus dem Schwarzwald, Salz aus dem Heilbronner Raum). Der Golaseccaraum scheint eine ähnliche Entwicklung zu durchlaufen. Auch hier sind Bodenschätze erst im Hinterland zu finden, aber Verkehrssysteme in Richtung und über die Alpen zum Hallstattgebiet werden ab dem 7./6. Jh.v.Chr. stark ausgebaut und kontrolliert.
Das Projekt möchte mit den Methoden aus dem Hohenaspergprojekt (u.a. aus der Wirtschafts- und Verkehrsgeografie) und einem ähnlichen chronologischen und chorologischen Rahmen (15 km-Radius um Castelletto sopra Ticino/Sesto Calende; 8.-3. Jh.v.Chr.) die Siedlungsdynamik um Castelletto sopra Ticino/Sesto Calende erforschen und in direkten Vergleich zum Hohenasperggebiet setzen.
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