Forschung
Forschungsgeschichte
Die Erforschung der spätrepublikanischen Baupolitik erfolgt bisher weitgehend nach Disziplinen getrennt: Aus althistorischer Sicht stehen die politische Kultur der römischen Republik im Allgemeinen und die Rolle der Aristokratie im Speziellen im Vordergrund – die große Bedeutung der persönlichen Leistung und deren öffentliche Sichtbarmachung auch durch Bautätigkeit wird betont, aber nur in wenigen Fällen im Zusammenhang mit dem archäologischen Befund untersucht. Auf archäologischer Seite stehen dagegen detaillierte Untersuchungen zu einzelnen Bauten, Baukomplexen oder Stadtbereichen einerseits bzw. zur Bautätigkeit einzelner Personen andererseits im Mittelpunkt, während der politische und gesellschaftliche Kontext meist nur kursorisch oder auf Einzelstudien bezogen diskutiert wird. Bisher steht also eine diachrone Analyse der spätrepublikanischen Baupolitik aus, die sowohl den historischen als auch den archäologischen Kontext intensiv und im Detail miteinander verbindet.
Ziel
An dieser Stelle setzt mein Dissertationsprojekt an: Die Ergebnisse der althistorischen Forschung zur politischen Kultur der römischen Republik möchte ich am Beispiel der Baupolitik verifizieren: Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen, welche Rolle die Bautätigkeit für die aristokratische Führungsschicht spielte und wie sich die soziopolitischen Verhältnisse in der Baupolitik und im Stadtbild von Rom widerspiegeln. So möchte ich ein wesentlich differenzierteres Bild der spätrepublikanischen Baupolitik in ihrer diachronen Entwicklung zeichnen als dies bisher geschehen ist.
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