Forschung
Der Basaltblock mit Relief und Keilschrifttext wurde mit folgenden Methoden an einem Tag dokumentiert:
- Autopsie durch Archäologen und Epigrafiker (A. Hausleiter, H. Schaudig)
- Zeichnerische Dokumentation der Darstellung
- Kopie des Keilschrifttextes
- Fotografische Dokumentation
- 2D-Fotogrammetrie (Structure from Motion)
- 3D-Laserscan des Reliefs in seinem topografischen Kontext (St. Baier)
- Begehung der Umgebung
Der Arabienaufenthalt Nabû-na’ids war bislang vor allem anhand von Textquellen untersucht worden. Die Auffindung eines Reliefs mit Inschrift des Nabû-na’id in Sel’a (Jordanien) in den 1990er-Jahren ermöglichte die Verifizierung der von ihm genutzten Route, die ihn nach Arabien führte.
Felsinschriften in taymanitischer Schrift aus der Umgebung der Oase von Tayma, die Angehörige der Truppen dort einritzten und „Nabû-na’id, König von Babylon“ nennen, wurden Anfang der 2000er-Jahre publiziert.
Die Ausgrabungen des DAI und der Saudi Commission for Tourism and National Heritage in der Siedlung von Tayma (2004 – 2018) erbrachten schließlich mehrere Keilschrifttexte sowie eine Stele des Nabû-na’id und untermauerten damit die bisherigen Informationen. Eine der neu gefundenen Inschriften nennt dabei ein Bildnis / Statue des Herrschers. Ein Gebäude des Nabû-na’id ließ sich trotz früher geäußerter anderslautender Hypothesen nicht identifizieren.
Die saudi-arabische Antikenverwaltung entdeckte im Jahr 2012 in al-Hayit eine Reliefdarstellung mit Keilschrift auf einem monumentalen Basaltblock, die als Zeugnis des Nabû-na’id gedeutet wurde.
Ziel des Forschungsprojekts war die systematische Dokumentation und Identifizierung des Reliefs mit Keilschrifttext, das im Bereich der Oase von al-Ha’it gefunden wurde. Dabei waren folgende Fragen von Bedeutung:
- Sind Relief und Keilschrifttext dem letzten König Babylons, Nabû-na’id (556 – 539 v. Chr.), zuzuweisen?
- Inwieweit sind Parallelen in der textlichen und bildlichen Repräsentation zu anderen Darstellungen Nabû-na’ids festzustellen?
- Identifikation von al-Ha’it mit einem antiken Toponym (Padakku oder Iadi’u)
- Archäologischer Kontext des Trägers von Relief und Inschrift und Lage innerhalb der antiken Oase von al-Ha‘it
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