Corpus der römischen Sarkophage

stammt aus der Gegend der Porta Maggiore

Forschung

ASR – die antiken Sarkophagreliefs

Die Vorlage kaiserzeitlicher Sarkophage soll in Fortschreibung früherer Bände das reiche Repertoire der Bildthemen dieser Periode erschließen. Angestrebt ist die Publikation der stadtrömischen, attischen und kleinasiatischen Bildsarkophage. Die Vorlage des Materials soll im Vergleich mit den älteren und in Bearbeitung befindlichen Bänden in einer deutlich verschlankten Form erfolgen. Grundlage der künftigen Bände ist eine prägnante Beschreibung der Sarkophage. Damit verbunden sind Literaturangaben und Photographien hoher Qualität sowohl der Sarkophagseiten als ganze als auch ausgewählter Details. Bei gut erhaltenen Stücken werden die Sarkophage nach Möglichkeit allseitig dokumentiert. Gewährleistet wird auf diese Art und Weise eine Präsentation, die die Basis bilden kann für eine Vielzahl von Studien unterschiedlicher Zielrichtung und Methode. Der konkrete räumliche Kontext, die Fundumstände, Angaben zur Bestattung und zur Rezeption (Nachleben; Wiederverwendung) sowie Inschriften mit Übersetzung werden, sofern entsprechende Daten vorhanden sind, in angemessener Form erfasst werden. Im Zentrum der Darlegung stehen Fragen der Datierung und der Deutung (Typologie, Stil, Ikonographie) stehen. Weit ausgreifende typologische Herleitungen um ihrer selbst willen werden nach Möglichkeit vermieden. Weitergehende Fragen (z. B. Eschatologie) bleiben ausgeklammert.

Reihe Sarkophag-Studien

Sarkophage sind ein wesentlicher Bestandteil der kaiserzeitlichen Bestattungskultur. Aus dieser Perspektive werden wird die Reihe der Sarkophagstudien weniger formal (d.h. der äußeren Gestaltung nach) als vielmehr inhaltlich gegen das Sarkophagcorpus abgegrenzt. 
Die Reihe ist der Veröffentlichung von eher interpretationsorientierten, gattungsübergreifenden Ansätzen einschließlich monographischer Abhandlungen, Tagungen und Untersuchungen zu Sarkophagen eher regionaler Bedeutung vorbehalten. Die Reihe ist flexibel angelegt, strenge formale Vorgaben werden daher nicht gemacht.

Die Geschichte des Corpus

Nach frühen Ansätzen zur Erforschung römischer Sarkophage seit dem Spätmittelalter und der Renaissance entwickelte der Bonner Ordinarius für Klassische Archäologie Otto Jahn (1813-1869) die Idee, Sarkophage systematisch im Rahmen eines Corpus zu sammeln und zu publizieren. Die Centraldirektion des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts beschloss 1870 nach seinem Tode im Jahre 1869, Friedrich Matz den Älteren (1843-1874) mit der weiteren Projektierung des editorischen Großunternehmens zu betrauen. 1874 übernahm in seiner Folge Carl Robert (1850-1922) die Fortführung des Projektes. Während seiner Ägide konnten die ersten vier Bände des Corpus veröffentlicht werden. Später wurde das Projekt von den Archäologen Gerhart Rodenwaldt (1886-1945), Friedrich Matz dem Jüngeren (1890-1974), Bernard Andreae und Guntram Koch fortgeführt, der schließlich neben Klaus Fittschen und Walter Trillmich bzw. Klaus Fittschen und Ortwin Dally als Herausgeber wirkte. Seit 2007 wird das Unternehmen von einem internationalen Beirat im Auftrag der Zentraldirektion des Deutschen Archäologischen Instituts gelenkt; in demselben Jahr wurde das Archiv von der Universität Marburg an die Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin verlagert.

Die Sarkophagdatenbank

Neben der Vorlage von Monographien ist die Digitalisierung von Sarkophagen ein integraler Bestandteil des editorischen Konzepts des Sarkophagcorpus. Dadurch wird die Basis für eine stetige Webpräsenz des Materials gelegt. In der Datenbank erfaßt werden sollen alle Stücke, die bereits publiziert sind. Hinzu kommen die Aufnahmen, die im Photoarchiv vorgehalten und noch nicht publiziert sind sowie das künftig zu erfassende Material. 
Diese Vorgehensweise ermöglicht eine zentrale Datenhaltung, für eine nachhaltige Verwertung einmal recherchierter Daten sorgen und eine ortsübergreifende Verfügbarkeit der zentralen Datenbasis gewährleisten. Letztere könnte bedarfsweise nach unterschiedlichen Zugriffsrechten strukturiert werden. Als Plattform dient die Datenbank Arachne.

Die Anlage der Datenbank verfolgt vier Aufgaben:

1. Sie ermöglicht die leichtere Zugänglichkeit der schon bekannten Stücke,

2. eröffnet Möglichkeit zu statistischen Untersuchungen, dient

3. als Ergänzungspool für schon bestehende Bände, deren Bestand sich erweitert hat, und bietet

4. eine neue Kontextualisierung der Sarkophage unter verschiedenen Gesichtspunkten, etwa dem der Aufstellungen und Besitzer, der Inhalte und der Wiederverwendungen.