Forschung
Die früheren Ausgrabungen im Südost-Temenos hatten bereits gezeigt, dass in diesem peripheren Areal des Heiligtums große Mengen ausgesonderter Votive der archaischen Zeit abgelagert worden waren. Ein Ziel der neueren Ausgrabungen war es, die in diesem Bereich offenbar besonders reichen und interessanten Konzentrationen von Abraum des Sakralbetriebs weiter zu untersuchen, um anhand neuer Funde und Fundkontexte zusätzliche Aufschlüsse über spezifische Aspekte des samischen Herakultes, zu Datierungsfragen und zum Provenienz-Spektrum der Votive zu erhalten. Gleichzeitig ging es auch darum, die hydrologischen und stratigraphischen Verhältnisse in diesem küstennahen, von alten Mündungsarmen des Imbrasos geformten Schwemmland zu untersuchen.
Die Ausgrabungen von 1983–1991 bildeten die Fortsetzung der früheren, in den Jahren 1932–1934, 1958–1959, 1961, 1965 und 1977 durchgeführten Ausgrabungen im Südost-Temenos.
Da die Ausgrabungen großenteils im Grundwasserbereich stattfanden und nur mit Einsatz von Entwässerungspumpen durchgeführt werden konnten, war die übliche Form der zeichnerischen Grabungsdokumentation nicht praktikabel. Um die stark durchfeuchteten Wände der tiefen Grabungsschnitte vor dem Einsturz zu bewahren, mussten diese teilweise mit Spundwänden aus Wellblech gesichert werden, wodurch Profilzeichnungen nur vereinzelt möglich waren. In den nassen Grabungsflächen waren Bodenverfärbungen nicht zuverlässig erkennbar, sodass auch auf differenzierte Planumszeichnungen verzichtet werden musste. Zur Dokumentation stratigraphischer Befunde und der Lage von Fundobjekten diente ein Rastersystem, bei dem jede Grabungsfläche in ein Quadratmeter-Netz eingeteilt wurde, das bei jedem Erdabhub in einer nivellierten Feldbuch-Skizze festgehalten, in die Funde und Beobachtungen zur Bodenbeschaffenheit eingetragen wurden. Aus der Abfolge dieser eingemessenen Flächenschemata ergibt sich ein zwar grobmaschiges, im Ganzen aber zuverlässiges Bild der Fundlagen von Objekten und der stratigraphischen Gegebenheiten der jeweiligen Grabungsfläche.
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