Überblick
In Zusammenarbeit mit der General Organisation of Antiquities, Manuscripts and Museums (Jemen) und der Forschungsstelle Antikes Südarabien und Nordostafrika an der Friedrich-Schiller-Universität Jena untersucht die Aussenstelle Sanaa im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojektes
die sabäischen Stadtmauern von Marib und Sirwah. Innerhalb des Zeitraums von 2001 bis 2009 konnten Untersuchungen vor Ort durchgeführt werden. Zahlreiche Bauinschriften und weitere epigraphische Belege zeugen von reger Bautätigkeit an den Fortifikationen über einen Zeitraum von insgesamt
etwa 1400 Jahren. Diese Bautätigkeit lässt sich auch an den Stadtmauern selbst ablesen. Es können unterschiedliche Bau- und Nutzungsphasen unterschieden werden, deren Ursache nicht nur auf Erneuerungsarbeiten in Folge von Altersschäden, sondern wohl auch auf Zerstörungen in Folge von
kriegerischen Aktivitäten zurückzuführen sind. Weitere Gründe für den Neu- bzw. Umbau von Teilen der Stadtmauern können das gesteigerte Repräsentationsbedürfnis des Herrschers sein bzw. auch Probleme durch das Anwachsen der Sedimentationsschichten im Umfeld der Ummauerung aufgrund der Bewässerung von Feldflächen. Während sich in Marib die Untersuchungen auf Dokumentationen der oberirdisch sichtbaren Architektur beschränken mussten, konnten in Sirwah archäologische Grabungen an der Stadtmauer in verschiedenen Arealen durchgeführt werden. Die Untersuchungen sind Teil eines Dissertationsvorhabens an der TU-Berlin.
Projekt exportieren