Uruk (Warka)

Die Erforschung der Metropole des legendären Königs Gilgamesch wird nunmehr seit über 100 Jahren von deutschen Archäologen durchgeführt. In der früh zur Großstadt angewachsenen Siedlung (4. Jt. v. Chr.) wurde nicht nur die Keilschrift Mesopotamiens erstmals verwendet, sondern auch komplexe gesellschaftliche Lebensformen und administrative…

Eanna-Zikkurrat in Uruk. Erhalten ist der massive Lehmziegelkern, errichtet von Urnamma (21. Jh. v. Chr.) © DAI Orient-Abteilung // Irmgard Wagner

DAI Standort  Außenstelle Bagdad, Orient-Abteilung

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  seit 1912

Disziplinen  Vorderasiatische Archäologie, Altorientalistik, Bauforschung

Projektverantwortlicher  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Margarete.vanEss@dainst.de

Team  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, Dr. Simone Mühl, Max Haibt, Dr.-Ing. des. Fidaa Hlal, Jan Hubert, Mayssoun Issa

Laufzeit  seit 1912

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  OA - Aspekte der Ressourcennutzung, OA - Forschungsdaten und Wissenstransfer, OA - Kulturerhalt, OA - Mobilität, OA - Siedlungsgeographische Phänomene, OA - Umweltanpassungen

Fokus  Feldforschung, Kulturerhalt/Cultural Heritage, Modellierung, Wissenschaftsgeschichte

Disziplin  Vorderasiatische Archäologie, Altorientalistik, Bauforschung

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Dokumentation, Feldforschung, Ausgrabungen

Förderer  Orient-Abteilung

Schlagworte  Vorderorientalische Chronologiesysteme

Projekt-ID  2604

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/51076

Überblick

Uruk (arabisch al-Warka, sumerisch Unug, alttestamentlich Erech, griechisch-römisch Orchoi) war zwischen ca. 4200 v. Chr. und 300 n. Chr. besiedelt. Die älteste Ansiedlung bestand aus mehreren Dörfern nahe des für den Südirak typischen Sumpflandes. Bereits im 4. Jt. v. Chr. wuchsen sie zu einer Stadt von ca. 2,5 km² zusammen, die am Beginn des 3. Jt. v. Chr. eine Größe von 5,3 km² erreichte.

Uruk war für viele Jahrhunderte die größte, innerhalb einer Stadtmauer organisierte Stadt des Vorderen Orients und galt zur damaligen Zeit als Stadt par excellence. Monumentale Gebäude im Zentrum der Stadt  sind aus der 2. Hälfte des 4. Jt. v. Chr. bekannt, der Bau von innerstädtischen Kanälen sowie der 9 km langen Stadtmauer erfolgte bereits zu Beginn des 3. Jt. v. Chr.

Berühmt wurde Uruk durch die Erfindung der Keilschrift, den vielfältigen Einsatz von Massen­produktions­techniken und die dafür notwendige komplexe Verwaltung in der Späten Uruk-Zeit. Hervorragend gestaltete Kunstobjekte zeugen vom Reichtum und der Macht der Elite.

In Uruk spielt das Gilgamesch-Epos; Gelehrte der Stadt tradierten mesopotamisches Wissen über Jahrhunderte hinweg. Berühmt war beispielsweise die Astronomenschule, die in der Seleukidenzeit (3. /2. Jh. v. Chr.) in Uruk forschte.

In Uruk war das überregional wichtige Kultzentrum der Liebes- und Kriegsgöttin Inanna (sumerischer Name)/Ischtar (akkadischer Name) beheimatet.

Projekt News & Blogbeiträge

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FORSCHUNG

4000 Jahre altes Boot bei der antiken Stadt Uruk notgeborgen

28.03.2022 | Orient-Abteilung

Ein antikes Boot wurde im Zuge der Frühjahreskampagne 2022 der irakisch deutschen Mission des State Board of Antiquities und der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Institutes ausgegraben.

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PRESSEMITTEILUNG

Uruk - 5000 Jahre Megacity

15.03.2022 | Orient-Abteilung

Die Ausstellung im Vorderasiatischen Museum zu Berlin steht nun in einer virtuellen Tour zur Verfügung. Sie basiert auf der genauen fotografischen Dokumentation der Ausstellung, den Texten und Filmen, die gezeigt wurden.

Rekonstruktion der Zikkurat in Uruk (Irak)
Rekonstruktion der Eanna-Zikkurrat, erbaut von Urnamma (21. Jh. v. Chr.) © Artefacts-berlin.de / DAI, Orient-Abteilung // Sebastian Hageneuer, Sandra Grabowski
Uruk Kleiner König
"Kleiner König". Die nur 18 cm große Figur eines Herrschers wurde 1957 in einem Topf unter einer Mauer in Uruk gefunden. © DAI Orientabteilung // Werner Tschink
Magnetogramm
Magnetogramm eines Tempelkomplexes außerhalb der Stadtmauer © DAI, Orient-Abteilung // Helmut Becker - Jörg Faßbinder