Ergebnisse
Schon während der ersten Testgrabung im Jahr 2008 wurden in drei kleineren Suchschnitten drei Öfen entdeckt, darunter Öfen vom Mantou-Typ mit runder gemauerter Feuergrube und Schürkanal.
Mit der ergänzenden Grabung im darauffolgenden Jahr konnten auf einer Gesamtfläche von etwa 760 m² 14 Öfen und mehrere Werkplätze erschlossen werden, die teilweise noch nahezu vollständig erhalten waren. Eine genauere Untersuchung ergab, dass hier nicht nur Dachziegel und Bauschmuck, sondern auch Tonmodel für eine serielle Produktion in lokalen Werkstätten hergestellt wurden.
Einzelstücke, wie die Kopffragmente zweier Galbinga-Figuren, die in verschiedenen Typen ebenfalls in diesem Bezirk gefertigt wurden, scheinen stilistisch Einflüsse einer tangutischen Tradition aufzuweisen, die teilweise auch in der Wandmalerei und der Kleinplastik Karakorums wiederzufinden sind. Möglicherweise lassen sich diese Hinweise auf tangutische Handwerker oder Vorbilder darauf zurückführen, dass Dschingis Khan 1227 nach der Eroberung der tangutischen Hauptstadt im Westen der heutigen Inneren Mongolei einige Künstler als Kriegsgefangene mit nach Karakorum brachte.
Neben den schon genannten tangutisch geprägten Stücken weisen auch etliche andere Funde aus der Nordstadt und der „Großen Halle“ Karakorums darauf hin, dass der Brennofenbezirk Teil der „kaiserlichen Manufakturstadt“ war.
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