Ur- und Frühgeschichte des östlichen Rif, Marokko

Abri Ifri n'Ammar, östliches Rif, Marokko, 2010, Panorama © DAI-KAAK // Unbekannt

Forschung

Forschungsziel

Der Konzeption des Projekts lag die Überlegung zugrunde, in dieser ans Mittelmeer angrenzenden Zone des Maghreb archäologische Grundlagenforschung zu betreiben mit dem Ziel, ein umfassendes Bild der Kulturabfolge von den frühesten Anfängen bis in die islamische Epoche zu gewinnen. Damit soll eine Grundlage geschaffen werden, um an der Nahtstelle zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Kontinent Wechselwirkungen und kulturelle Einflüsse zu erfassen. Weiterhin war der marokkanischen Seite daran gelegen, Forschungen in einer archäologisch weitgehend unbekannten Region des Königreichs zu fördern, ein Wunsch, der im Zusammenhang mit der im vergangenen Jahrzehnt forcierten ökonomischen Entwicklung des marokkanischen Nordens steht. Das Projekt fördert nun gezielt durch Führungen, Ausstellungen und andere Veranstaltungen die kulturelle Identität der über lange Zeit marginalisierten Region.

Forschungsgeschichte

Archäologische Forschungsgeschichte im Maghreb ist immer in engem Zusammenhang mit der politischen Entwicklung des 20. Jahrhunderts zu sehen. Unser Arbeitsgebiet stand zum überwiegenden Teil unter spanischer Herrschaft (Marruecos Español), der Süden zählte zur französischen Zone des Landes. Mangels größerer Städte und einer entsprechenden Infrastruktur ist es vor allem im spanischen Landesteil nicht zu nennenswerter archäologischer Forschung gekommen. Lediglich im östlich angrenzenden Zegzel-Bergland wurde über einen längeren Zeitraum die Höhle von Taforalt untersucht. Abseits der großen Verkehrswege liegen die Stammesgebiete der Rifberber, und die großen Höhlen gelten als Hüter großer verborgener Schätze, was sie bis in die Gegenwart vor dem Zugriff Fremder bewahrt hat. Lediglich in der spanischen Enklave Mellilia und im Mündungsgebiet der Moulouya sind einige Aufsammlungen paläolithischer Geräte vorgenommen und publiziert worden. Parallel zu unserer Unternehmung haben sich in jüngerer Zeit einige Projekte der phönizischen und der frühislamischen Besiedlung des Küstenraumes zugewandt.

Fundplatz I'Ammorene, östliches Rif, Marokko, 2009 © DAI-KAAK // Unbekannt
Abri Hassi Ouenzga, östliches Rif, Marokko, 2009 © DAI-KAAK // Unbekannt
Abri Hassi Quenzga, östliches Rif, Marokko, 2009, Beobachter © DAI-KAAK // Unbekannt
Abri Ifri n'Ammar, östliches Rif, Marokko, 2010, Grabungssituation © DAI-KAAK // Unbekannt
Grabungsteam, östliches Rif, Marokko, 2010 © DAI-KAAK // Unbekannt
Abri Ifri n'Ammar, östliches Rif, Marokko, 2010, Vermessung © DAI-KAAK // Unbekannt
Abri Ifri n'Ammar, östliches Rif, Marokko, 2011, Schautafel © DAI-KAAK // Unbekannt
Abri Ifri n'Ammar, östliches Rif, Marokko, 2011, Vogelperspektive © DAI-KAAK // Unbekannt
Abri Ifri n'Ammar, östliches Rif, Marokko, 2012, Grabungssituation © DAI-KAAK // Unbekannt
Abri Ifri n'Ammar, östliches Rif, Marokko, 2012, Vogelperspektive © DAI-KAAK // Unbekannt