Überblick
Die sich am westlichen Ufer des Unteren Guadalquivir befindliche chalkolithische Siedlung von Valencina de la Concepción und die zugehörige Nekropole datieren von 3600-2300/2200 v. Chr. und nehmen eine Fläche von mehr als 460 ha ein. Im Jahre 2014 wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen der Universidad Autónoma de Madrid, der Universität Würzburg und dem Museum von Valencina eine erste geophysikalische und archäologische Prospektion durchgeführt. Seit 2016 ist es ein Projekt des Deutschen Archäologischen Instituts unter Zusammenarbeit mit den genannten Institutionen. Die inzwischen über eine Fläche von 40 Hektar durchgeführten geophysikalischen Prospektionen, Surveys und manuelle Bohrungen haben den Nachweis über bis zu neun großflächige, sowie zwei kleinere Erdwerke mit bastionsartigem Grabenverlauf und Siedlungsareale mit Hunderten von Gruben und Grubenhäusern erbracht. Außerdem konnte die Geomagnetik eine Nekropole mit bis zu 80 Grabhügeln, die sich nördlich an das Siedlungsareal anschließt, wahrscheinlich machen. Durch archäologische Ausgrabungen und die intensive Einbeziehung naturwissenschaftlicher Methoden wie Radiokarbondatierung, Botanik, Zoologie, archäometrische Materialanalysen und Bodenkunde werden insbesondere Fragen nach der Kulturabfolge und Siedlungsdynamik, -dichte und -struktur, nach der Rohstoffversorgung, der handwerklichen Produktion und den Fernbeziehungen sowie letztlich der gesellschaftlichen Organisation dieser Mega-Siedlung beantwortet werden.
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