Projekt Hamadab/QSAP

Rekonstruktion der antiken Oberstadt von Hamadab mit Tempel und Turmhaus (weiß = verputzt) und einstöckiger Wohnbebauung aus Lehmziegeln © Projekt Hamadab // C. Hof

DAI Standort  Orient-Abteilung

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  seit 2001

Disziplinen  Afrikanische Archäologie, Ägyptologie, Urbanistik

Projektverantwortlicher  Dr. Ulrike Nowotnick

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Ulrike.Nowotnick@dainst.de

Laufzeit  seit 2001

Projektart  Einzelprojekt

Fokus  Feldforschung, Auswertung

Disziplin  Afrikanische Archäologie, Ägyptologie, Urbanistik

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Rekonstruktionen, Datierungsmethoden, Radiokarbondatierung, relative Chronologie, Thermolumineszenz (TL/OSL), Digitale Fotografie, Dokumentation, 3D-Dokumentation, Analoge Dokumentation, Analoge zeichnerische Dokumentation, Digitale Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Fotogrammetrie, Schichtdokumentation, Vermessung, Elektronische Datenverarbeitung, Funktionsanalyse, Grabungsmethoden, Ausgrabungen, Schlämmen, Literaturrecherche, Materialuntersuchungen, Altersbestimmungen, Dünnschliffuntersuchungen, Gaschromatografie, Keramikuntersuchungen, Lipiduntersuchungen, Massenspektrometrie, Tierrestanalyse, Tonuntersuchungen, Prospektionsmethoden, Bohrungen, Fernerkundung, Flurbegehungen, Geoelektrik, Geomagnetik, Geophysikalische Untersuchungen, Georadar, GIS-Analyse, Surveys, Topografische Untersuchung, Topographische Aufnahme, Räumliche Auswertungen, Structure from Motion (SfM), Verfahren, Hausbau, Städtebau, Stadtplanung, Wasserversorgung

Partner  Berliner Hochschule für Technik

Förderer  Qatar Museums, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projekt-ID  2504

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/59338

Überblick

Die meroitische Stadt Hamadab (3. Jh. v. Chr. - 4. Jh. n. Chr.) ist eine der wenigen urbanen Siedlungen im Mittleren Niltal mit einem vollständig bekannten Stadtplan. Ihre Erforschung bereichert wesentlich unser Verständnis zum städtischen Leben in Nordost-Afrika. Studien der ökologischen und kulturellen Nutzung des Hinterlandes erlauben einen weiträumigen Blick auf die Siedlungkammer, dem Kernland des Reiches von Kusch (ca. 8. Jh. v. Chr. - 4. Jh. n. Chr.), zu dem auch die antike Hauptstadt Meroe gehörte.

Zum Fundort Hamadab gehören zwei mit Ziegeln und Keramikscherben bedeckte Sandhügel, die sich etwa vier Meter über die umliegenden Felder erheben. Der nördliche Hügel, genannt Domat al Hamadab, birgt die Überreste der antiken Stadt, während der südliche als Gräberfeld verwendet wurde. Der antike Name der Stadt ist nicht überliefert. Die heutige Namensgebung stammt von einem Hamad des Jaaliyin-Stammes, dessen Familie sich vor etwa 300 Jahren an dieser Stelle niederließ. Domat bezeichnet die dort vorherrschenden Dom-Palmen.

Stadtplan der antiken Oberstadt von Hamadab Die quadratische Oberstadt von 105 x 105 m ist von einer massiven Stadtmauer umgeben. Eine Hauptstraße führt mittig vom Stadttor zum Tempel. © Projekt Hamadab // C. Hof
Luftbild auf den Siedlungshügel von Hamadab, im Hintergrund der Südhügel und der Nil © Projekt Hamadab // P. Wolf
Stadttor in der Umfassungsmauer, Blick von Westen auf die verschiedenen Bauphasen des Stadttores mit monolithischer Steinschwelle. © Projekt Hamadab // P. Wolf
Restaurierung der Bronzestatuette des Gottes Sebiumeker
Phasen der Wiederherstellung der Statuette, restauriert im Ägyptischen Museum Berlin. © Projekt Hamadab // P. Wolf
Die Mehrzahl der Lehmziegelbauten in der Siedlung von Hamadab sind einfache Wohnhäuser, wobei Kochstellen, Vorratsgefäße und Fundobjekte auf unterschiedliche Funktionen der Räume schließen lassen. © Projekt Hamadab // P. Wolf
Charakteristische Funde aus den Wohnhäusern: Lampe, Tierfiguren, Schmuck, Waffen und Geräte © Projekt Hamadab // P. Wolf
Ein Tiefschnitt in der Hauptstraße der Oberstadt zeigt die Abfolge mehrerer Besiedlungshorizonte mit Mauerzügen, Hausfassaden und einer Seitengasse. © Projekt Hamadab // P. Wolf
Dekorierte Spinnwirtel und Webgewichte zeugen von häuslichen Aktivitäten in den Wohnquartieren, z.B. Spinnen und Weben von Textilien © Projekt Hamadab // P. Wolf