Raum & Zeit
Baktrien als Teil der hellenistischen Welt
Alexander der Große eroberte zwischen 334 und 324 v. Chr. das gesamte persische Weltreich und damit auch Baktrien – ein Land, das die fruchtbaren Ebenen des Oxos (heute Vachš und Amudarja) sowie seiner nördlichen und südlichen Zuflüsse einnahm und heute zu Tadschikistan, Uzbekistan und Afghanistan gehört. In der Folge des Alexanderzuges war die Region lange Teil der griechischen Welt: Baktrien bildete zunächst eine wichtige Satrapie (Verwaltungseinheit) des Seleukidenreiches und wurde später zu einem eigenständigen Königtum, dem graeco-baktrischen Reich, dessen Könige vor allem durch ihre äußerst qualitätvollen Münzen bekannt sind. Durch die Ansiedlung zahlreicher aus dem hellenistischen Westen stammender Siedler entwickelte sich dort eine Mischkultur, die griechische und einheimische Elemente verband. Es liegt nahe, dass sich dies auch auf die religiöse Praxis auswirkte.
Torbulok - naturräumliche Einbindung
Torbulok ist eine Ortschaft im Südwesten Tadschikistans im Bezirk Dangara, etwa 20 km von der gleichnamigen Bezirkshauptstadt entfernt. Am Fuß einer von Norden nach Süden verlaufenden Bergkette auf einer Höhe von 920-950m gelegen, beherrscht Torbulok die heute relativ trockene Ebene, in der überwiegend extensive Weidewirtschaft betrieben wird. Die Ortschaft - und das antike Heiligtum - liegt direkt unterhalb eines durch markante Felsen gebildeten "Naturtheaters" und ist dadurch weithin sichtbar. Die Quellen, die innnerhalb des Felsenrunds entspringen, dürften nicht nur dem modernen Ort seinen Namen verliehen haben, sondern motivierten in der Antike wohl auch zur Anlage eines Heiligtums.
Projekt exportieren