Überblick
Das Jupiterheiligtum ist mit über 270 m Länge der größte Baukomplex in Baalbek und in seinem gesamten Aufbau eine der größten sakralen Anlagen der römischen Welt. Seine herausragenden Merkmale sind die Monumentalität seiner Bauglieder einerseits – die Säulen des Tempels sind fast 20 m hoch, das sogenannte Trilithon an der Rückseite des Podiums besteht aus drei Steinen von jeweils 19 m Länge – und der filigrane Reichtum seines Bauschmucks andererseits. Die Gliederung in die vier Komplexe Jupitertempel, Altarhof, Hexagonalhof und Propyläen ist nicht nur inhaltlich, sondern auch zeitlich bestimmbar. Gleichzeitig gibt es eine Trennung zwischen der unteren Ebene der ebenerdigen Substruktionen, und der getrennt davon angelegten Ebene im oberen Geschoß, der eigentlichen sakralen Aktionsfläche, die ihrerseits wieder den Aufstiege auf Altartürme und in die oberen Bereiche der Hallen ermöglichte. Durch die Abgrenzung mittels der Hallenbauten war das Geschehen im Heiligtum fast völlig von der Umgebung isoliert.
Als Ausgangspunkt der Besiedlung Baalbeks, als wichtigste Baustelle der römischen Kaiserzeit und als Aushängeschild der Stadt bündeln sich hier die zentralen Fragen zur Enwicklung des Ortes.
Das Heiligtum ist fast nur über seine archäologische Präsenz zu fassen, schriftliche oder bildliche antike Zeugnisse sind kaum überliefert. Diese Diskrepanz zählt zu einem der großen Mysterien von Baalbek, das Raum für viele Legenden liefert. Die sechs heute noch stehenden Säulen des Jupitertempels sind ein Wahrzeichen der Republik Libanon.
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