Bandichan, Surchandar´ja, Usbekistan

Die kleine Festung von Kachramontepa gehört an das beginnende Frühmittelalter und wurde vermutlich von Kidariten errichtet. Die Räume waren bereits durch Spitzbögen überwölbt. Die strenge Organisation der Räume um den zentralen Korridor und die versetzte Lage der Eingänge sind besonders gut für einen Militärposten geeignet. © DAI Eurasien-Abteilung // Nikolaus Boroffka

Ergebnisse

Der Majdatepa liegt am rechten Ufer des Urgul-Saj, einem Arm des Bajsun-Saj, und besteht aus einer U-förmigen Zitadelle und einem umgebenden, flacheren Siedlungshügel im Osten, Westen und Norden. Insgesamt konnte bisher eine Schichtenabfolge von ca. 3,5 m aufgedeckt werden, mit mehreren Bauphasen der Jaz I Zeit (ca. 1400-1000 v. Chr.), wobei die älteste direkt auf dem gewachsenen Boden gründet. Als Abschluss der Sequenz gelten einige Gruben mit Funden der nachfolgenden Jaz II Periode. Charakteristisch sind handgemachte Gefäße, häufig mit roter oder schwarzer Bemalung. Daneben ist auch Drehscheibenware vorhanden. Erstmals konnte rechtwinklig geplante Architektur für diese Kultur dokumentiert werden. Mehrere Bronzegegenstände (Werkzeuge und Schmuck), Perlen aus Glaspaste und abstrakte Skulpturen von Menschen wurden neu entdeckt. Mahlsteine und die Überreste von Getreide zeigen, dass es sich nicht um nomadische Viehzüchter handelte, sondern eine gemischte Wirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht ausgeübt wurde.

Der Bektepa ist eine rechteckigen Befestigungsanlage (ca. 100 x 120 m) etwa 250 m nordwestlich von Majdatepa, wo in der untersten Schicht ein ungefähr rechteckiges Grubenhaus aufgedeckt wurde, das ausschließlich ältere Jaz IIA Keramik enthielt und große Mengen an Tierknochen, vorwiegend von Rindern. Die Keramik aus der untersten Schicht am Bektepa lässt sich von den Formen des Majdatepa herleiten, ist jedoch fast immer scheibengedreht. Handgemachte Kessel, auch mit Ausgüssen, kommen weiterhin vor, ebenso wie die Steinmörser zum Mahlen von Getreide, das in Schlemmproben identifiziert wurde. Die darüber liegende Festung aus einer 2 m dicken Mauer mit runden Türmen und Schießscharten kann durch sehr typische Keramik in die Achaemenidenzeit (späte Jaz III Periode, 5.-4. Jh. v. Chr.) datiert werden. Sie wird durch eine offene Siedlung umgeben, an deren nordwestlichem Rand der Kindyktepa liegt, der noch zu dem Siedlungsareal gehört.

Am Kindyktepa wird ein großes repräsentatives Gebäude der Achaemenidenzeit, also des gleichen Alters wie die Befestigung am Bektepa, freigelegt. Die Aussenmauern sind, fast 3 m dick, aus Lehmziegeln errichtet worden. Das Gebäude besteht aus einem großen Zentralraum, mit seitlichem, korridorartigem Anbau, der mehrere Gruben beherbergt. Im zentralen Raum lag eine große zentrale Feuerstelle erhöht auf einem Podest. Einige Spuren von Zerstörung weisen eventuell auf ein gewaltsames Ende hin, das auf innere Auseinandersetzungen im Achaemenidenreich, oder aber auf die Feldzüge Alexanders des Großen in Asien zurückgeführt werden kann. Das gesamte Gebäude wurde jedenfalls am Ende seiner Nutzung durch sehr harten Stampflehm verfüllt - regelrecht „versiegelt“. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um einen der ältesten Feuertempel auf dem Gebiet des heutigen Uzbekistan.