Die römischen Thermen in Baalbek/Heliopolis

Am südwestlichen Rand des antiken Stadtgebietes und an der Straße nach Beirut befinden sich die Reste einer großen römischen Thermenanlage mit einer wiederaufgerichteten Porticus. Der Bau aus dem späten 2 Jh. wurde in rascher Folge mehrfach umgebaut und später auch zu Wohnzwecken benutzt.

© DAI, Orient-Abteilung // I. Wagner

DAI Standort  Orient-Abteilung

Laufzeit  2008 - 2016

Disziplinen  Architektur, Bauforschung, Klassische Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, Dr. phil. Holger Wienholz

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Margarete.vanEss@dainst.de

Team  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess

Laufzeit  2008 - 2016

Fokus  Feldforschung

Disziplin  Architektur, Bauforschung, Klassische Archäologie

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Feldforschung

Partner  Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg (BTU), Lehrstuhl Baugeschichte

Projekt-ID  2468

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/50430

Überblick

An der Wende vom 2. zum 3. Jh. n. Chr. wurde mit der genehmigung eines eigenen Stadttitels unter Kaiser Septimius Severus in Baalbek eine große römische Badeanlage aus einheimischem Kalkstein im Typus der Kaiserthermen errichtet. Sie befindet sich in der Nähe des Stadteingangs von Beirut und Damaskus aus und öffnet sich nach Südosten zu einer Straße hin, deren Pflasterung und begleitende Säulen zum Teil noch sichtbar sind.

Die severische Zeit ist die Blütezeit des römischen Stadtausbaus von Baalbek. Dennoch ist die Therme in den Details unfertig geblieben und wurde wohl nach nur wenigen Jahren nochmal erweitert. Über den Umfang der Nutzung ist nichts bekannt. In der Spätantike wurde in einen hinteren Teil der Anlage ein kleines Theater, ein Odeion, eingebaut.

Südlich der Thermen schließt sich ein großes Bankettgebäude an. Das Gelände fällt sanft nach Nord-Westen ab, wodurch umfangreiche Substruktionsanlagen für den Oberbau errichtet werden mussten.

Architrav aus severischer Zeit
Der Architrav kann vermutlich den anschließenden Seitenhöfen zugeordnet werden. © DAI
Ausschnitt aus der Ostfassade
Die Nischenarchitektur der Ostfassade ist klar erkennbar. © DAI
Komplex ineinandergreifendes Gebälk der Porticus
© DAI
Pilae eines freigelegten Hypokaustensystems
© DAI, Orient-Abteilung // I. Wagner
Porticus vor der römischen Therme
Die in Sturzlage gefundenen Säulen wurden nach der Ausgrabung durch die libanesische Antikenverwaltung in den 1960er und 1970er Jahren wieder aufgerichtet. Sie dominieren heute das Bustan el-Khan genannte Areal. © DAI, Orient-Abteilung // I. Wagner