Tiryns – Ausgrabungen in der nordwestlichen Unterstadt

Blick auf das Ausgrabungsgebiet in der nordwestlichen Unterstadt von Tiryns während der Grabungskampagne 2014. © DAI Athen // Joseph Maran

Raum & Zeit

Der heute rund 2 km von der Bucht von Nafplion entfernte Felsrücken von Tiryns erhebt sich bis zu einer Höhe von rund 28 m aus der Ebene von Argos. Das Plateau des Felsens fällt von Süden nach Norden ab, eine topographische Gegebenheit, die in der mykenischen Palastzeit dazu genutzt wurde, um eine Gliederung in eine Oberburg, Mittelburg und Unterburg zu schaffen. Um den Burgfelsen erstreckte sich eine Unterstadt. Neben Mykene, Theben und Pylos zählt Tiryns zu den bedeutendsten Palastzentren der mykenischen Kultur des griechischen Festlandes.

Das derzeitige Grabungsareal befindet sich im nordwestlichen Bereich der Unterstadt, einem Gebiet, in dem nach der Zerstörung des Palastes um 1200 v. Chr. ein neuer Siedlungsteil geschaffen wurde. Dies war allerdings erst durch die noch in palatialer Zeit erfolgte Erschließung neuen Baulandes durch Umleitung eines immer wieder über seine Ufer tretenden Flusses möglich.