Die Fürstengräber von La Muña - Restaurierung und touristische Erschließung eines Fundortes aus der mittleren Nasca-Zeit (200-400 n. Chr.)

Ergebnisse

So wurden während der Arbeiten in La Muña in einem ersten Schritt zwei der sechs ehemals ausgegrabenen und wieder verschütteten Grabanlagen wieder freigelegt. Die nach den Wiederfreilegungsarbeiten erfolgten Restaurierungsarbeiten an den beiden Grabanlagen wurden hauptverantwortlich von peruanischen Spezialisten für Restaurierungsarbeiten an Adobearchitektur durchgeführt. Der nach den Ausgrabungs- und Säuberungsarbeiten vorgefundene Zustand der Grabanlagen wurde respektiert und es wurde darauf verzichtet, durch Erosion oder Grabräubertätigkeiten beschädigte Mauern oder Plattformen wieder vollständig zu rekonstruieren.

Die Restaurierungsarbeiten beinhalteten vor allem eine strukturelle Konsolidierung von Mauern und Profilen sowie die Säuberung und chemische Konsolidierung des Putzes und der Böden. Während der Restaurierungsarbeiten wurde seitens der Fachkräfte ein zeichnerisches, fotografisches und technisches Protokoll geführt sowie die meteorologischen Bedingungen wie Windrichtung und Windgeschwindigkeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit dokumentiert. Dies, um die aktuellen Konservierungsarbeiten darauf abzustimmen, um zukünftig anfallende Konservierungsarbeiten abschätzen zu können und um die baulichen Notwendigkeiten bezüglich Windschutz und Überdachung erfassen zu können. Die restaurierten Grabkomplexe wurden überdacht und mit Windschutz versehen, um ihre dauerhafte Konservierung zu gewährleisten.

In der größten und imposantesten der Grabanlagen, Grab 4, wurde die Rekonstruktion einer Bestattung eingerichtet, so wie sie aufgrund der Grabungsbefunde nachvollzogen werden kann. Dazu wurden von einem Töpfer Repliken von Keramikgefäßen sowie Schmuckgegenstände angefertigt. Der Grabschacht der Grabanlage 3 wurde wieder verfüllt, um dem Besucher eine Vorstellung davon zu geben, wie ein fertig gestelltes Grab der Nasca-Elite früher ausgesehen haben mag. An den beiden Gräbern informieren Erläuterungstafeln den Besucher über die jeweiligen Grabkomplexe.

Die gesamten in La Muña bisher durchgeführten archäologischen Arbeiten, die wissenschaftlichen Ergebnisse und die geborgenen Fundmaterialien werden dem Besucher auf ausführlichen Schautafeln in einem separaten Informationszentrum vorgestellt. Dazu wurde im Randbereich des Fundortes La Muña ein kleines Gebäude errichtet, das ebenfalls einen Aufenthaltsraum für einen Wächter und sanitäre Anlagen beinhaltet. Vom Informationszentrum aus führen markierte Wege die Besucher zu den Gräbern und zu Aussichtspunkten, um zu vermeiden, dass der Fundort insgesamt unkontrolliert belaufen und dadurch weiter beschädigt wird.

Die Restaurierungsarbeiten an den Geoglyphen beinhalteten die Entfernung der modernen Graffiti in den Bodenflächen, die Schließung der Fußwege auf der gesamten Ebene, die Reinigung des Geländes von Abfällen und die Wiederherstellung der Geoglpyhen selber.

Mit Abschluss dieser Arbeiten und mit der Eröffnung des Fundortes im August 2014 kann nun der Öffentlichkeit eine wichtige Fundstätte der Nasca-Kultur anschaulich präsentiert und zum Erhalt der Kulturgüter dieser Region beigetragen werden.