Forschung
Das Ziel des Projektes ist die Erforschung des Charakters und Umfangs spätchalkolithisch / frühbronzezeitlicher ökonomischer Aktivitäten in der Nördlichen Badia.
Eine große Bedeutung kommt dabei dem Fundort Jawa zu, bei dem es sich um eine befestigte Siedlung im westlichen Teil der Basaltwüstensteppe handelt, die in den 1970er und 1980er Jahren durch den australischen Archäologen Svend Helms erforscht wurde. Die Gründung von Jawa fällt in den Übergang vom Spätchalkolithikum zur Frühbronzezeit am Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. Vermutlich war Jawa nur einige Jahrzehnte eventuell bis zu einem Jahrhundert lang besiedelt. Eine spätere wenn auch kleinere und kurz verlaufende Nachbesiedlung datiert in den Beginn der Mittelbronzezeit am Übergang vom 3. zum 2. Jahrtausend v. Chr.
Aus der Perspektive der weiter westlich gelegenen südlevantinischen Siedlungsgebiete des 4. Jahrtausends ist die periphere Lage Jawas in einer sehr wasserarmen und für eine dauerhafte Besiedlung augenscheinlich ungeeigneten Umgebung rätselhaft. Wenn der Blick jedoch aus der Perspektive der Nördlichen Badia, dem Hinterland Jawas, auf diesen Ort gerichtet wird, lassen sich allerdings wirtschaftsstrategische Gründe für eine solch vermeintlich periphere Lage erkennen. Allem Anschein nach ist Jawa stark in der ökonomischen Nutzung der Nördlichen Badia involviert gewesen und hat die ökonomischen Aktivitäten im Zeitraum seiner Besiedlung möglicherweise sogar kontrolliert. Diese Arbeitshypothese soll anhand der einzelnen Forschungsmodule überprüft werden.
Ein methodischer Schwerpunkt des Projektes ist die Einbeziehung geowissenschaftlicher Fragestellungen und Methoden. Mit Hilfe Geographischer Informationssysteme (GIS) werden auf der Basis von Satellitenaufnahmen Geländesurveys vorbereitet und nach den Surveys die gewonnenen Daten in Datenbanken und Karten implementiert.
Die Untersuchung geomorphologischer Veränderungsprozesse in der Region, die auch für eine Interpretation früherer menschlicher Aktivitäten von großer Relevanz sind, erfolgt durch sedimentologische Analysemethoden.
Hydrologische Untersuchungsmethoden werden unter anderem bei der Dokumentation der Reste künstlich bewässerter Felder und Gärten im Umfeld von Jawa angewendet. Geologische bzw. geochemische Analysemethoden finden bei der Untersuchung des Rohmaterials aus den Feuersteinminen Anwendung.
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