Krieger in Kalabrien. Auswertung der Männergräber aus Francavilla Marittima

Francavilla Marittima ist eines der bedeutendsten Fundorte des sog. oinotrischen Kulturkreises des 8. Jh. v. Chr. und zeichnet sich durch die frühen Kontakte zur griechischen und orientalischen Welt aus. Im Rahmen der seit 2009 laufenden Forschungen der Universität Basel wurden die Männerbestattungen der Gräbergruppe „Strada“ ausgewertet.

Gesamtansicht des Areals Strada während der Grabungskampagne 2011. © Projekt Francavilla Marittima, Universität Basel // Projekt Francavilla Marittima, Universität Basel

DAI Standort  Abteilung Rom

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  02.2016 - 12.2019

Disziplinen  Klassische Archäologie, Italische Archäologie, Prähistorische und historische Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Camilla Colombi

Adresse  via Sardegna 79-81 , 00187 Rom

Email  Camilla.Colombi@dainst.de

Laufzeit  2016 - 2019

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  ROM - Sepulkralarchäologie

Fokus  Auswertung

Disziplin  Klassische Archäologie, Italische Archäologie, Prähistorische und historische Archäologie

Methoden  3D-Dokumentation, Fotogrammetrie, Vermessung, Ausgrabungen

Partner  Universität Basel, Departement Altertumswissenschaften, Klassische Archäologie

Förderer  Abteilung Rom

Schlagworte  Vorrömische Eisenzeit, Nekropolen, Oenotri

Projekt-ID  2404

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/3215832

Überblick

Francavilla Marittima befindet sich unweit der ionischen Küste Kalabriens und ist einer der bedeutendsten Fundorte des sog. oinotrischen Kulturkreises des 8. Jh. v. Chr. Die Siedlung und insbesondere das Heiligtum auf dem Hügel Timpone Motta wurden seit den 1960er Jahren von holländischen, italienischen und deutschen Archäologen erforscht und gehören zu den bevorzugten Plätzen präkolonialer Kontakte zwischen der einheimischen Bevölkerung und den Griechen, welche sich gegen Ende des 8. Jh. v. Chr. in Sybaris niedergelassen hatten. Auch nach der Ankunft der Griechen setzt sich die Nutzung des Heiligtums von Francavilla fort. Es ist somit eines der wenigen Beispiele von Kontinuität im Umland der griechischen Stadt.

 

Die Nekropole „Macchiabate“ von Francavilla Marittima ist für die Zeit zwischen dem ausgehenden 9. und dem 6. Jh. v. Chr. belegt. Die zahlreichen Bestattungen der oinotrischen Elite dokumentieren eine Phase des Wohlstandes im 8. Jh. v. Chr. Anders als im Heiligtum, hört die Belegung der meisten Gräbergruppen gegen Ende des Jahrhunderts jedoch auf und sowohl Anzahl wie auch Reichtum der Bestattungen scheinen in der Folge stark zurückzugehen. Dies wirft neben anderen besonders die Frage nach der Auswirkung der Gründung von Sybaris auf die einheimische Siedlungsgemeinschaf auf.

Das Grab Strada 5 am Ende der Kampagne 2011
Das Kriegergrab Strada 5 am Ende der Kampagne 2011. © Projekt Francavilla Marittima, Universität Basel // Projekt Francavilla Marittima, Universität Basel
Das Kriegergrab Strada 17 während der Grabungskampagne 2015
Das Kriegergrab Strada 17 während der Grabungskampagne 2015. © Projekt Francavilla Marittima, Universität Basel // Projekt Francavilla Marittima, Universität Basel
Gefäßbeigaben aus Keramik und Bronze im Grab Strada 17, Kampagne 2015
Gefäßbeigaben aus Keramik und Bronze im Grab Strada 17, Kampagne 2015. © Projekt Francavilla Marittima, Universität Basel // Projekt Francavilla Marittima, Universität Basel